RADIANCE - ... And The Night Comes Down
Mehr über Radiance
- Genre:
- Hardrock/Heavy Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Release:
- 04.05.2009
- Lady Blackness
- Moon On The Mirror
- Inferno
- Fire
- Inspiration
- Warm Zephyr
Italienischer Metal mit eigenwilligem Gesang, an dem sich die Geister scheiden.
Ob man nun ein Fan des Stiefel-Metals ist oder nicht, es ist unbestritten, dass aus dem Land der Pasta eine Unmenge neuer Bands über die Alpen schwappen, und gelegentlich ist auch etwas Brauchbares dabei. Deswegen lohnt es sich doch immer wieder, ein offenes Ohr zu riskieren. Speziell wenn es sich um Eigenproduktionen handelt, die nicht von Labelleuten auf den "italienischen Stil" getrimmt worden sind.
Doch RADIANCE haben mit "When The Night Comes Down" ein zwiespältiges Werk vorgelegt. So ist da auf der einen Seite die biedere instrumentale Seite der Vier, die ursprünglich als All-Female-Kapelle angefangen hat, aber mittlerweile ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis aufweist, die kaum einmal mit einem wirklich originellen Riff punkten kann. Die Drums sind programmiert, was aber nicht negativ auffällt, der Bass wird ordentlich, aber unspektakulär bearbeitet, doch mit den sechs Kompositionen kann kein echter Hit gelandet werden. Trotzdem befinden sich alle Stücke auf einem guten Niveau, so dass das Demo durchaus als gelungen bezeichnet werden kann, wenn man sich nicht an Standardgitarrenspiel wie in 'Inferno' stößt, das dafür immerhin ein schönes Solo aufweist.
Der Stein des Anstoßes ist der Stil der Sängerin Karim Baldanza, die munter zwischen nervendem Geträller und Rockröhre pendelt, gerne auch innerhalb eines Liedes. Besonders deutlich wird dies in 'Moon On The Mirror', das als zweiter Song gleich mal klarmacht, worauf man sich eingelassen hat. Spätestens im folgenden Lied macht man entweder das Ding schnell aus, wenn nämlich ein operettenhaftes "uh-uh-uh-uh" ertönt, oder man zieht ob der Originalität anerkennend die Augenbrauen hoch. Zumindest muss den Italienern attestiert werden, dass sie nicht austauschbar klingen, was gerade im Demostadium aller Ehren wert ist.
Mich stört diese Stimmlage allerdings meist, woraus man nun RADIANCE keinen Strick drehen kann, aber dafür gibt es ja MySpace, so dass jeder selbst reinhören kann und für sich zu entscheiden vermag, ob es ihn stört oder erfreut. Dabei kann man auch mein persönliches Highlight des Demos hören, 'Warm Zephyr', das eine schöne, eingängige Melodie aufweist und im Ohr bleibt. Und mit wenig Trällerei auskommt. Da jeder echte Metaller den Underground ja wohl unterstützen muss, wird es jetzt Zeit für den Klick auf RADIANCEs MySpace-Seite.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Frank Jaeger