RAFFLESIA - In The Face Of Suffering
Mehr über Rafflesia
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Genet Records
- Release:
- 20.09.2010
- The Dead Tell No Tale
- Bow Down
- Autopsy Of A Blackened Soul
- Axiom
- Earth Stands Still
- The Tide Of Death
- New Dawn Rising
- Misery And Pain
- Divine Retribution
- Unvanquished
Belgischer Schwedentod.
Wer die Gunst einer Band wie HEAVEN SHALL BURN erfährt, hat im Grunde schon gewonnen - zumindest auf dem Papier. Nach dem Release ihres Debütalbums "Embrace The Final Day" hatten die Herren von RAFFLESIA jedenfalls die große Chance, im Vorprogramm der deutschen Metalcore-Giganten vorstellig zu werden, schafften es hierbei aber nicht, sich anschließend großflächiger in Szene zu setzen. Drei Jahre sind seither vergangen, in denen die Aktivitäten zwar nicht ruhten, die Band aber auch nicht mehr nachlegen konnte. Das Zweitwerk "In The Face of Suffering" soll dem nun Abhilfe schaffen und die Band schnell wieder in die Spur bringen. Und nach den ersten Eindrücken spricht hier auch nichts gegen!
Die zehn Songs des aktuellen Werks sind schließlich auch nicht mehr so Core-lastig wie das Debüt, sondern tendieren ganz klar zum schwedischen Melo-Death, wie ihn DISMEMBER seinerzeit salonfähig machten. Ein ganzes Stück brachialer als die Göreborg-Szene, vielseitiger aber auch als das Einerlei aus Skandinavien kommt "In The Face Of Suffering" daher und überzeugt vor allem mit den vielen Überraschungsmomenten, die die Belgier immer und immer wieder aus ihren Breaks herausschlagen.
Selbst durchweg flotte Stücke wie 'The Dead Tell No Tale' und 'Bow Down' sind alles andere als puristissche Abrissbirnen, auch wenn ihre Effizienz mit der Räudigkeit des klassischen Uptempo-Deaths vergleichbar ist. Mit 'Autopsy Of A Blackened Soul' hat man diesbezüglich sogar einen kleinen Klassiker eingespielt, den sich Estby und seine Mannen damals auch sicher auf ihren Meilenstein "Death Metal" gestellt hätten.
Kommt Zeit, kommt schließlich noch mehr Abwechslung und doch noch der Schritt zurück in die Metalcore-Tage. Das stampfende, ziemlich wütende 'New Dawn Rising' zeigt erste Reminiszenzen, 'New Dawn Rising' bringt schließlich die Vollendung, bevor RAFFLESIA ähnlich rasant wie zu Beginn auf die Zielgerade gehen. Da bekommt man wirklich eine Menge Laune und vor allem Lust auf mehr.
Woran es vielleicht noch ein wenig hapert, ist die Originalität in den einzelnen Kompositionen. Dem gegenüber steht jedoch eine Durchschlagskraft, wie man sie im melodischen Death Metal seit der steten Modernisierung dieses Sounds selten geboten bekommen hat. Fans von DISMEMBER, die auch mal einen kleinen Metalcore-Exkurs vertragen können, greifen daher bedingungslos zu!
Anspieltipps: Autopsy Of A Blackened Soul, Misery And Pain, Bow Down
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes