RAGE - Soundchaser
Mehr über Rage
- Genre:
- Heavy Metal
- Label:
- Steamhammer / SPV
- Release:
- 29.09.2003
- Orgy Of Destruction (Intro)
- War Of Worlds
- Great Old Ones
- Soundchaser
- Defenders Of The Ancient Life
- Secrets In A Weird World
- Flesh And Blood
- Human Metal
- See You In Heaven Or Hell
- Falling From Grace: Wake The Nightmares (Pt. 1)
- Death Is On Its Way
- Bonus-Track: French Bourree
“Excellent“ – so fängt der Opener des neuen RAGE-Outputs an. Mit diesem Wort ist eigentlich auch schon alles gesagt. Denn was die Jungs bzw. Herren uns da wieder anbieten, ist vom Feinsten und knüpft locker an den Vorgänger an – ob “Soundchaser“ besser ist als “Unity“, vermag ich jetzt noch nicht zu beurteilen, aber der Klangjäger ist für mich noch etwas eingängiger. Zwar fängt die Platte sehr progressiv mit abgestoppten Rhythmen an und in den Songs gibt es auch ab und an Progressiv-Futter, aber die Refrains von Peavy sind wie fast immer absolute Metal-Ohrwürmer, meist unterlegt mit einer kräftigen Doublebass von Mike Terrana. Victor Smolski packt mal wieder viele seiner Gitarrentricks in den Soli aus, so dass Gitarristen hier ihre Freude haben werden. Für Nichtgitarristen dürften diese vielleicht an mancher Stelle etwas zu abgefahren klingen, aber selbst diese dürften das bei dem sehr eingängigem Rest gut verkraften. Ruhigere Stücke sind auch zu finden, z.B. in ‘Flesh And Blood‘ oder ‘Wake The Nightmares‘, bei dem Andi Deris einen kurzen Gastauftritt hat. Wie man bei meinen unten stehenden Anspieltipps erkennen kann, ist es mir bei der großen Auswahl an erstklassigem Material sehr schwer gefallen, eine Rangliste aufzustellen. Einzig ‘See You In Heaven Or Hell‘ ist meiner Meinung etwas durchschnittlich ausgefallen, aber trotzdem noch gut anhörbar.
Das deutsch-amerikanisch-russische Dreamteam ist mit dieser Platte noch mehr zu einer Einheit zusammengewachsen als dies auf der bezeichnenden “Unity“ schon der Fall war und es bleibt zu hoffen, dass diese Besetzung mal etwas länger überlebt, wobei dies natürlich jeder RAGE-Besetzung seit “Perfect Man“ zu wünschen gewesen wäre. Mit Charlie Bauerfeind konnten RAGE glücklicherweise wieder einen amtlichen Sound zimmern, der den Vorgänger sogar noch leicht übertrifft. So ist der etwas unglückliche Sound von “Welcome To The Other Side“ schon fast vergessen. Peavy hat sich für “Soundchaser“ erneut ein Konzept ausgedacht, was damit nach “Ghosts“ das zweite Konzeptalbum der Band darstellt. Das meiner Meinung nach hässliche Bandmaskottchen, das seit “Perfect Man“ die Alben ziert, spielt hierbei die Hauptrolle und ist Namensgeber der Platte (man muss ja allem einen tieferen Sinn geben).
RAGE gehören ganz klar an die Spitze des deutschen Metal, da sie über Jahrzehnte hinweg hervorragende Platten veröffentlichen, sich nicht selbst zum x-ten Mal kopieren wie manch andere Band (RUNNING WILD spielen RUNNING WILD) und trotz ihrer Klassik-Ausflüge nicht mit Produktion, Mehrstimmigkeiten oder Orchestrierungen übertreiben wie das eine meiner Faves, BLIND GUARDIAN, in letzter Zeit gerne machen bzw. gemacht haben. Peavy’s Gesang ist Geschmackssache und klingt an manchen Stellen vielleicht etwas deutsch, allerdings kann er singen und vor allem hervorragende Gesangsmelodien schreiben.
Freuen dürfen wir uns dann auf die Tour mit HELLOWEEN und die sich hoffentlich anschließende Headliner-Tour. Unverständlich war für mich im letzten Jahr nämlich, wie eine feste und zu Recht anerkannte Größe mit derartigen Vollprofis wie RAGE im Vorprogramm einer neueren Band wie PRIMAL FEAR, die hauptsächlich ihren Vorbildern huldigen, auf die Bretter müssen. Und das nach Touren mit Klassik-Orchester. Na ja, egal – Fazit dieser Platte: Kaufen!
Anspieltipps: War Of Worlds, Great Old Ones, Defenders Of The Ancient Life, Secrets In A Weird World, Human Metal, Falling From Grace
- Redakteur:
- Tilmann Ruby