RAGE - The Soundchaser Archives
Mehr über Rage
- Genre:
- Power Metal
- ∅-Note:
- 10.00
- Label:
- Nuclear Blast
- Release:
- 23.05.2014
- Anybody Home?
- Mastery Trip
- In Union
- Long Hard Road
- Full Moon
- Nevermore
- French Bourrée
- A Perfect Day
- Enough Is Enough
- Here Comes The Night
- Spiritual Awakening
- Lost In The Void
- The Missing Link
- Another Kind Of Madness
- Down To The Bone
- The Speed Of Sound
- Darkness Turns To Light
- Death Is Alive
- Gentle Murders
- From The Cradle To The Grave
- Refuge
- Fugue No. 5
- Last Goodbye
- Dirty Wings
- The Pit And The Pendulum
- Waterfalls
- Head Off
- Assorted By Satan
- Shame On You
- Soundchaser
- Live At Masters Of Rock 2013
Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!
Beständigkeit zahlt sich aus. Und wenn einer von der wichtigsten Eigenschaft im Musikbusiness ein Liedchen singen kann, dann ist es Peavy Wagner. Mit RAGE hat er in drei Dekaden satte 21 Studioalben, zählt man "10 Years In Rage" hinzu, an den Mann gebracht und damit die deutsche Metalszene mitgeprägt. Und wenn man bedenkt, dass die zahlreichen Live-Alben, Compilations und Nebenprojekte (Stichwort: LINGUA MORTIS ORCHESTRA) nicht mitzuzählen sind, dann kann man vor seinem schier unendlichen Ideenreichtum nur den Hut ziehen. Die Mitmusiker kamen und gingen, doch im Gegensatz zu den Haaren hat der charmante Fronthühne aus Herne an unbändiger Urkraft und Kreativität nichts verloren. So fassen wir uns nun an den Händen, setzen die Partyhütchen auf und feiern gemeinsam mit Peavy den 30. Geburtstag von RAGE. An dieser Stelle muss man dem guten Herren einfach ein großes Lob und die besten Glückwünsche aussprechen.
Um das runde Wiegenfest gebührend zu feiern, hat er sich mit Victor Smolski an der Gitarre und André Hilgers hinter dem Schlagzeug unter dem Titel "The Soundchaser Archives" etwas Besonderes einfallen lassen. So gibt es auf 2 CDs insgesamt 30 bis dato unveröffentlichte und rare Songs aus der Fundgrube, Demo-Versionen, Ideenfragmente und allerlei Schmuckstücke, bei dem sich nicht nur RAGE-Fans genüsslich die Hände reiben werden.
Doch der Reihe nach. Bereits auf der ersten CD kommt RAGE mit vielen Besonderheiten daher. Neben neu aufgenommenen Songs aus ehemaligen Albumsessions ('Anybody Home?' aus "21"-Zeiten oder 'Here Comes The Night', ein "Soundchaser"-Überbleibsel) gibt es mit 'Nevermore', 'Enough Is Enough', 'Spiritual Awakening' und 'Lost In The Void' einige richtig hörenswerte Demoversionen zu bestaunen. Dennoch liegt das Hauptaugenmerk hier sicherlich auf 'Down To The Bone', der von der lang verschollenen AVENGER-EP "Depraved To Black" von 1985 stammt, sowie 'In Union' und 'A Perfect Day', die eigens für die Nuclear Blast-Jubiläums-CD "Into The Light" kreiert wurden und speziell für Sammler ein gefundenes Fressen darstellen.
Wer denkt, dass RAGE auf der zweiten CD die Ideen ausgehen, hat sich geschnitten, kommt sie doch mit ähnlichen Besonderheiten daher. Die Zeitreise geht munter weiter, von damaligen "End Of All Days"-, "XIII"- bis hin zu "Unity"- und "Carved In Stone"-Zeiten haben es enorm viele Demos auf den Rundling geschafft. Als Fan speziell der 1990er-Alben ist es einfach toll zu sehen, wie viele Rohdiamanten RAGE noch in der Schublade hatten und wie zeitlos jene Stücke auch heutzutage noch klingen. Mit 'Waterfalls', einem bisher unveröffentlichten Herzstück, der seltenen "Beyond The Wall"-EP-Beigabe 'Last Goodbye' sowie der ersten, raueren Version von 'Soundchaser' schöpfen Peavy, Victor und Andrè auch hier aus dem Vollen.
Als Kirsche auf dem Sahnehäubchen gesellt sich zu dem eh schon üppigen Package eine DVD, die RAGE auf dem letztjährigen "Monsters Of Rock"-Festival in einer herausragenden Form zeigt. Wenn man bedenkt, dass die Jungs hier all ihre Stärken und Facetten bündeln, wird klar, warum es ausgerechnet dieser Auftritt auf das Geburtstagsalbum geschafft hat. Insbesondere 'From The Cradle To The Grave', 'Witches' Judge' und natürlich 'Straight To Hell' sprühen hier vor Kraft und Ausdruck, RAGE zeigt sich live als absolute Macht und stärker denn je.
Wem also bis dato immer noch nicht das Wasser im Munde zusammengelaufen ist, dem kann ich auch nicht mehr helfen. Nicht nur RAGE-Fanatiker, sondern jegliche Liebhaber des deutschen Heavy Metals sollten keine Zeit verlieren und sich diese besondere Sammlung an Schmuckstücken zulegen. Obwohl ich für Zusammenstellungen dieser Art ungern eine Note zücke, bleibt mir nichts anderes übrig, als für "The Soundchaser Archives" eine Ausnahme zu machen. Mit Liebe zum Detail und einer ungemein charmanten Art und Weise bleiben hier keinerlei Wünsche offen. Diese insgesamt drei Rundlinge sind nicht nur für mich ein Highlight des eigentlich noch jungen Jahres. Auf die nächsten 30 Jahre, meine Freunde, ihr habt euch mit dieser Sammlung selbst übertroffen.
- Note:
- 10.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp