RAGE AGAINST THE MACHINE - Live At The Grand Olympic Auditorium
Mehr über Rage Against The Machine
- Genre:
- Crossover
- Label:
- Epic/Sony
- Release:
- 24.11.2003
- Bulls On Parade
- Bullet In The Head
- Born Of A Broken Man
- Killing In The Name
- Calm Like A Bomb
- Testify
- Bombtrack
- War Within A Breath
- I`m Housin`
- Sleep Now In The Fire
- People Of The Sun
- Guerrilla Radio
- Kick Out The Jams
- Know Your Enemy
- No Shelter
- Freedom
Drei Jahre ist es jetzt schon her, dass sich eine der besten, originellsten und vor allem energiegeladensten Bands der Neunziger auflöste und damit unzählige Trauernde zurückließ. Eins ist jetzt schon klar: Mit ihrer Mischung aus Crossovermucke und politischen Texten und Meinungen, die weit über oberflächliches Gelaber hinausgingen, haben sich RAGE AGAINST THE MACHINE schon jetzt ihren Platz in der Musikgeschichte gesichert. Zu versuchen, Musik und Politik im Falle der Band zu trennen, ist zum Scheitern verurteilt, beides hat einander immer bedingt.
Als Abschiedsgeschenk gibt es jetzt noch eine Liveaufnahme (erst auf CD, dann als DVD), mitgeschnitten am 12. und 13. September in L.A. bei den beiden letzten Gigs der Band. Und von der ersten Sekunde an zieht das Album den Hörer in seinen Bann. Man kann die Spannung geradezu spüren, die sich im Publikum aufbaut, und als dann die ersten Akkorde ertönen, fühlt man sich, als wäre man live dabei.
Ein großes Kompliment gebührt hier vor allem Produzent Rick Rubin. Der Sound ist ziemlich roh belassen worden, es wurde kaum etwas ausgebessert. Klar, das führt dazu, dass z.B. manche Backingvocals nicht gerade sauber klingen, aber wen stört das?
Das Quartett lebte ja immer von seiner Energie und die ist hier in jeder Sekunde präsent. RAGE AGAINST THE MACHINE entfachen auch live ihren unwiderstehlichen Groove, dazu kommen die fetten Basslinien, die bei "Live At The Grand Olympic Auditorium" besonders heavy wirken, und das coole Drumming. Auch hier wird nochmals klar, dass Cummerford/Wilk zu den besten Rhythmusabteilungen dieses Planeten gehören.
Noch besser agiert mal wieder Gitarrengott Tom Morello, der auch live alles in Grund und Boden spielt und die unglaublichsten Dinge auf seiner Gitarre abzieht, nur um in nächsten Moment ein Powerriff in die brodelnde Menge zu jagen. Über allen thronen dann die Rapvocals von Zack de la Rocha, der immer so klingt, als würde er bei einer Revolution an vorderster Front auf der Straßensperre stehen, den Molotovcocktail wurfbereit in der Hand.
Und zum Songwriting muss man eigentlich nicht viel sagen, da waren RAGE AGAINST THE MACHINE eh eine Macht. Göttergaben der Marke 'Bulls On Parade', 'Bombtrack', 'Bullet In The Head', 'People Of The Sun', 'War Within A Breath', 'Testify', 'Guerrilla Radio', 'Calm Like A Bomb', 'Know Your Enemy', 'No Shelter', 'Killing In The Name', 'Sleep Now in The Fire' oder 'Freedom' sind über jeden Zweifel erhaben.
Von der ersten bis zur letzten Sekunde ist das Niveau konstant am oberen Limit. Dazu kommen dann noch die coolen Coverversionen von 'I`m Housin`' und 'Kick Out The Jams', die sich harmonisch ins Gesamtbild einfügen. Dieses Livealbum ist summa summarum ein Trip in die Vergangenheit, noch einmal kann man die unbändige Power von RAGE AGAINST THE MACHINE spüren, noch einmal wird einem aber auch bewusst, dass es das so nie wieder geben wird.
Gut, mit AUDIOSLAVE steht immerhin eine Ersatzdroge bereit, und wenn ich durch meine Wohnung moshe, dann überwiegt doch der "Boaah, ist das geil"- und nicht der "Boaah, ist das traurig, die letzte Scheibe der Jungs"-Gedanke.
Als abschließendes Fazit nur folgendes: Wer auch nur ein bisschen 'was mit der Gruppe anfangen kann, der braucht dieses Album!
Anspieltipps: Killing In The Name, Bulls On Parade, Testify, People Of The Sun, Know Your Enemy, Bullet In The Head
- Redakteur:
- Herbert Chwalek