RAISE THE HUMAN - Raise the Human
Mehr über Raise The Human
- Genre:
- Punk Rock
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Antstreet (New Music)
- Release:
- 12.03.2010
- All The Humans
- Keeping Clear Of You
- Top Floor
- Nevermore
- Gravity
- Wednesday
- Double Side
- Euphobia
- Wanna Go
- July
Braver und belangloser Punk, der toll ins "American-Pie"-Zeitalter gepasst hätte.
Es ist schon ein wenig vermessen, von einem "Full-Length-Album" zu sprechen, wenn das Resultat aus gut 30 Minuten Musik besteht. Aber egal, jeder hat mal klein angefangen und da es sich um punkige Musik handelt, ist das nichts Ungewöhnliches und lässt sich verschmerzen. Das italienische Trio kommt eben gleich auf den Punkt und haut dem Hörer zehn Songs um die Ohren. Dummerweise braucht man sich ungefähr die Hälfte gar nicht erst anhören, denn was die Jungs vom Stapel lassen, ist so was von langweilig und belanglos, dass es schon fast weh tut. Wenn man mit der Platte das erste Mal durch ist, könnte man meinen, die "American Pie"-Phase ist jetzt erst im Stiefelland angekommen. Das klingt hier so was von hundert anderen Bands, die das aber nicht erst seit gestern machen. 'Nevermore' ist besonders schlimm, wenn auch der Refrain recht eingängig ist, möchte man beim Rest eigentlich nicht hinhören. 'Wanna Go' ist zwar nicht ganz so furchtbar, passt durchaus ebenfalls in die Schiene.
Natürlich ist nicht alles schlecht und die Scheibe hat ein paar gute Momente. Gerade wenn die Jungs ein wenig härter werden, und versuchen mal den Punk rauszulassen, wird es interessant. Es klingt dann zwar öfters nach GREEN DAY, hält sich jedoch im Rahmen und geht in Ordnung. 'Keeping Clear Of You' kommt besonders gut herüber und auch der Gesang klingt mal nicht so brav. Momente, wie das coole Gitarrensolo am Ende sind aber dennoch zu wenig vorhanden. 'Euphobia' kann ebenfalls punkten und ist eine gute punkige Nummer. Mit 'Wednesday' gleiten die Italiener in das ruhige Fahrwasser und Sänger Giulio wird nur von der Akustikgitarre begleitet. Das ist zwar nicht mega spannend, doch überzeugend. Jedenfalls zeigt es gut, dass Giulio viel Gefühl in seine Stimme legen kann, was an anderen Stellen nicht so deutlich wird. Bei den langsamen Songs fällt die bessere Aussprache des Sängers auf, denn an einigen, schnellen Passagen ist seine Phonetik nicht besonders gut. Vielleicht wäre es da besser gewesen, ein paar Stücke in der Heimatsprache zu präsentieren.
Insgesamt gesehen, sind die Songs relativ brav und von daher kann man nur bedingt von Punk-Rock reden. Damit kann man vielleicht den jungen Mädchen imponieren, wer aber sonst "richtigen" Punk hört, kann sich bei der Scheibe gerade noch ein müdes Lächeln abringen. Natürlich merkt man ihnen beim Hören die Spielfreude an und ihre Instrumente beherrschen sie, doch ob das allein reicht, ist eben fraglich. Da bedarf es für die Zukunft schon einiges an Veränderungen und Übung, um aufzufallen und nachhaltig zu begeistern, denn mit diesem Werk hier ist ihnen das definitiv nicht gelungen.
Anspieltipps: Keeping Clear Of You, Wednesday, Euphobia
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Swen Reuter