RAISED BANNER - A Mad Man's Prophecy
Mehr über Raised Banner
- Genre:
- Powermetal
- Label:
- Eigenproduktion
- Of A Man Who's Going Mad
- True Insanity
- Life Ends
- Marchers Of Sorrow
- Nocturnal Rebirth
Aus Wetzlar kommt das Demo der 1998 als Schülerband gestarteten und im jetzigen Vierer-Lineup seit 2000 zusammenspielenden RAISED BANNER ins Haus geflogen.
RAISED BANNER spielen klassischen Powermetal plus ein paar Grind- und Kreischeinlagen, wirkliche Innovationen sucht man vergebens. Das wäre ja noch nicht weiter schlimm, wenn die Jungs ihre Sache gut machen würden, aber schon beim ersten der vier Songs (plus Intro) fällt ins Ohr, dass Sänger Christoph Ruppricht nur mit Mühe einen Ton halten kann. Besser klingen da schon die Grindpassagen von Basser Stephan Becker. Dieser Wechsel zwischen Grindvocals und “klassischem”, wenn auch nicht kastriert hohem Powermetalgesang ist auch das einzige, was dieses Demo aus der Masse der durchschnittlichen Powermetal Nachwuchskapellen heraushebt, selbst wenn die gegrindeten Passagen dummerweise wie bei IN FLAMES abgeguckt klingen.
Die Texte bewegen sich an der Grenze zur Peinlichkeit (“So you have to pay the price/for your sins in life”), was an sich nicht stören würde, MANOWAR füllen trotzdem riesige Hallen, aber leider sind -wie oben erwähnt- auch Songwriting und Gesang nicht wirklich klasse.
Einzig die sehr BLIND GUARDIAN-mässige Ballade “Marchers Of Sorrow” vermag mir zu gefallen; ein Lagerfeuer-romantisches Stückchen à la “The Bard's Song”.
Von musikalischer Seite her gibt es nicht viel zu meckern. Dass der Drummer hin und wieder mal danebenhaut darf bei einer Underground-Produktion schon mal sein und grundsätzlich beherrschen die Mucker ihre Instrumente, wirklich virtuose Kunst wird aber nicht geboten. Die Produktion ist auch für Demo-Verhältnisse nur gerade eben noch okay.
Die Tatsache, die den herumzappenden Redakteur allerdings wirklich zum Wahnsinn treibt ist aber, dass die Tracks auf der CD nicht exakt an den Titelenden geschnitten sind, was bedeutet, dass der Vorwärts- oder Rückwärtsknopf meines Players mich zuverlässig einen halben Takt im Intro des jeweiligen Songs absetzt.
Auch wenn ich ein großer Verfechter von “Support the Underground” und ähnlichen Parolen bin, sehe ich bei diesem Demo leider das Potential nicht, aus dem eventuell noch einmal etwas großes werden kann.
Alles in allem sei dieses Demo in erster Linie wegen der Ballade allen Freunden von BLIND GUARDIAN ans Herz gelegt. Wer noch einen Schlag härtere Kost dazuhaben möchte, kann den Silberling für nen Heiermann auf http://www.raised-banner.de ordern.
Anspieltipp: Marchers Of Sorrow
- Redakteur:
- Philipp von dem Knesebeck