RAMBOMESSER - Krawall am Kiosk
Mehr über Rambomesser
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Release:
- 17.07.2020
- Action Star
- 7 Jahre Moabit
- Macheliebelang
- Metal Battle
- Kuttengott
- Reih dich ein
- Lieben leben leiden
- Rambomesser
- Der Geburtsprivatier
- Tut mir leid
Heftiger, deutschsprachiger Thrash mit Crossover-Anleihen!
In den Neunzigern gab es mal eine Zeit, da haben die Bands experimentiert und andere Genres mit Metal verschmolzen. RAMBOMESSER atmet tatsächlich den Geist dieser Zeit, als FAITH NO MORE oder WALTARI die Szene aufgemischt haben. Nicht, dass "Krawall am Kiosk" den beiden genannten Bands ähneln würde, vielleicht mit Ausnahme von 'Macheliebelang', aber der Ansatz, sich nicht festlegen zu wollen und zu lassen, kündet von der gleichen Haltung in Bezug auf Stilgrenzen. Allerdings ist der Ausgangspunkt in diesem Fall Thrash Metal, den die vier Blaubeurener in verschiedene Richtungen aufpeppen.
Auf der aktuellen Scheibe befinden sich zweimal fünf Stücke, von denen die ersten neu sind, die anderen aus dem Jahr 2017 stammen. Wie es zu erwarten war, können die neuen Stücke die alten locker in den Schatten stellen, da die kompositorischen Fähigkeiten der Süddeutschen offensichtlich beachtliche Fortschritte gemacht haben. Trotzdem ist die zweite Hälfte ein hörenswerter Fünfer, der vor allem durch den Vergleich mit der aktuellen Form verliert. Sonst würden das Crossover-Stückchen 'Reih dich ein', das flott-lockere 'Tut mir leid' oder das Stakkato-Massaker 'Rambomesser' noch mehr glänzen.
Aber die größten Stärken offenbart RAMBOMESSER eben zwischen 'Action Star' und 'Kuttengott'. Mal Death Metal im Opener, etwas Heavy Metal und Punk in 'Kuttengott', die Songs haben die Würze und bieten einfach fetten Thrash, den man mit deutschen Texten sonst kaum kennt. Die Scheuklappen muss man allerdings ablegen, denn der Alternative-Crossover von 'Macheliebelang' mit seinen Synthesizern kommt dann doch eher unerwartet. Aber gut. Zudem sind die deutschen Texte inhaltlich meist gelungen und verführen oftmals zum Schmunzeln. Sänger Matthias Haumann intoniert das Ganze kraftvoll und überzeugend und die gute Produktion tut ein Übriges, sodass RAMBOMESSER ein Album vorlegt, dass sich die Thrashfraktion mit offenen Ohren anhören sollte. Und da auf der CD extra vermerkt ist, dass man sie nur an beste Freunde verleihen soll, ist es wohl besser, jeder holt sich sein eigenes Exemplar.
Zur Einstimmung ist hier 'Action Star':
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Frank Jaeger