RAMMSTEIN - Mutter
Mehr über Rammstein
- Genre:
- Neue Deutsche Härte
- ∅-Note:
- 8.50
- Mein Herz Brennt
- Links 2 3 4
- Sonne
- Ich Will
- Feuer Frei
- Mutter
- Spieluhr
- Zwitter
- Rein Raus
- Adios
- Nebel
Das ist es also!!! Dieses mit Sehnsucht erwartete neue Album von RAMMSTEIN soll nun unser Herzeleid beenden und uns von Mutters Brust reißen?!?!
Ich war vorher doch sehr skeptisch, ob dies gelingt, aber mit jedem hören, steigt meine Begeisterung und so wird o.g. Mission erfolgreich bestanden. Soviel vorweg!
Nach dem doch sehr konstruiert wirkenden Vorgänger "Sehnsucht", der nur viele Riffs des Debüts aufwärmte und mit wenigen neuen Ideen und noch weniger guten Songs aufwarten konnte, geben uns RAMMSTEIN diesmal wieder das volle Brett!!
Die eigentlichen Trademarks haben RAMMSTEIN beibehalten. Also messerscharfes, sehr präzises Riffing, den herrenhaften Gesang von Till Lindemann und provozierende Texte.
Neu ist in erster Line der gestiegene Bombastanteil, der Songs wie bspw. die erste Single "Sonne" veredelt. Auch Streicherparts waren bislang gänzlich unbekannt, stehen dem Opener "Mein Herz Brennt" aber verdammt gut zu Gesicht.
Der entscheidende Vorteil gegenüber dem Vorgänger ist aber in erster Linie das schlicht und einfach deutlich bessere Songwriting. Der o. g. Opener "Mein Herz Brennt" kam bspw. erst nach einigen Tagen aus meinem Ohr wieder rausgekrabbelt.
Bei "Links 2,3,4" machen RAMMSTEIN nicht nur Ihre politische Gesinnung nachhaltig deutlich, sondern haben durch diesen genial ironischen Marsch-Rhythmus vor allem einen nun schon mehrfach tanzflächenerprobten Hit abgeliefert. Sehr geil!!
"Ich Will" dürfte ein absoluter Live-Hammer werden. Wenn die ganze Halle auf die gestellten Fragen ('Könnt Ihr uns fühlen?' etc.) lauthals antwortet, sollten die Wände bedenklich wackeln.
"Mutter" ist ein cooler, sehr bombastischer Midtempo-Stampfer, der seine Wirkung erst nach mehrfachen Hören entfaltet, sich dann aber gnadenlos in die Gehirnrinde fräst.
"Spieluhr" glänzt im Chorus mit überraschenden Kindergesang, der perfekt zu dem fiesen Text passt, in dem es um ein scheintotes Kind geht.
"Zwitter" und "Rein Raus" überzeugen vor allem durch Ihre witzigen, leicht sexistischen bzw. sehr machohaften Texte. Wobei die Metaphern einfach wunderbar eindeutig sind. Worum es hier geht, könnt Ihr euch ja denken.
Der Abschlußtrack "Nebel" geht in die Richtung von "Seemann" und "Das Klavier", welche mich schon nicht so überzeugen konnten. Mit diesen balladesken Nummern kann ich eben nicht so viel anfangen, aber wer die genannten Songs mag, wird auch hieran gefallen finden.
Fazit:
RAMMSTEIN gelingt es scheinbar mühelos an "Herzeleid" anzuknüpfen und gleichzeitig neue Elemente in die Songs zu integrieren, um so auch neue Fanschichten anzusprechen. Klasse!
Anspieltipps: Mein Herz Brennt, Links 2 3 4, Sonne, Mutter, Spieluhr
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Peter Kubaschk