RAMOS / HUGO - The Dream
Mehr über Ramos / Hugo
- Genre:
- Melodic Rock / AOR
- Label:
- Frontiers Records / Soulfood
- Release:
- 10.10.2008
- You're Not Alone
- All That I Wanted
- The Dream
- Fools Game
- Bring Back This Love
- I Don't Want To Say Goodbye
- When You Get Lonely
- In The City
- Tomorrow
- I Can Take You
JOURNEY-Jünger dürfen schon mal das Portemonnaie zücken: Hier kommt eine neue Ladung zuckerwattiger Plüsch-Rock von Gitarrero JOSH RAMOS.
Eine gefühlte Ewigkeit hat Melodic-Rock-Gitarrist und Pudelfrisur-Verteidiger JOSH RAMOS (HARDLINE, ex-TWO FIRES) für sein neues Album zusammen mit Sänger Hugo Valenti (ex-VALENTINE) gebraucht. Vier Jahre sind vergangen seit seinem ersten echten Solo-Album "Living In The Night", dabei war uns die aktuelle Langrille schon für Anfang 2007 versprochen worden. Für alle, die es gerade nicht auf dem Schirm haben: Josh gehörte zur ersten Generation der Mike-Varney-Schützlinge und war auf der berühmt-berüchtigten 1983er Shrapnel-Records-Compilation"U.S. Metal Vol. III" im Duett mit Derek Frigo (R.I.P.) vertreten, in Gesellschaft so illustrer Interpreten wie MANILLA ROAD oder VICIOUS RUMORS. Seine ersten musikalischen Spuren verdiente er sich mit den Haarspray-Rockern LE MANS. Inzwischen hat sich der in die Jahre gekommene Künstler voll und ganz dem ordentlich weich gespülten AOR verschrieben. So auch auf dem nun endlich erhältlichen RAMOS/HUGO-Silberling "The Dream", der dennoch oder gerade deshalb wohl wieder sein Publikum finden wird.
Man merkt auch dieser neuen Platte sofort an, dass hier Meister ihres Faches am Werk sind. JOSH RAMOS ist nun mal ein toller Gitarrist, vor allem seine gefühlvollen Soli darf man getrost als Ohrenschmaus bezeichnen. Der bekannteste Mitstreiter auf "The Dream" dürfte wohl John Macaluso sein, der bereits für RIOT, MALMSTEEN und ARK die Stöcke geschwungen hat. Mit Hugo Valentis recht hohem, sanftem Gesang, der die Songs doch manchmal arg in die kitschige Plüsch-Ecke bugsiert, kann ich mich nur sehr bedingt anfreunden. So manche Nummer bekommt durch diese Stimme auch noch den letzten musikalischen Zahn gezogen. Schmalztriefende Grütze wie 'I Can Take You' kommt da schon ziemlich nah an die Schmerzgrenze heran. Wenn allerdings mal richtig gerockt wird, wie im Opener 'You're Not Alone' oder im flotten 'Bring Back This Love', und Hugo auf Steve-Perry-Pfaden wandelt, macht "The Dream" eine Menge Spaß. Diese inspirierten Momente dürften aber ruhig häufiger sein, vieles auf diesem Album ist eben doch Melodic Rock von der Stange in der Light-Version.
Etwas mehr Mut beim Komponieren, etwas mehr Biss bei der Umsetzung und die Zuckerwatte aus der Produktion genommen – so hätte aus "The Dream" ein richtig tolles Album werden können. In der vorliegenden Fassung kann man allerdings höchstens von einer netten, handwerklich absolut soliden AOR-Scheibe mit vereinzelten kreativen Highlights reden. Beinharte JOURNEY- und SURVIVOR-Fans mögen das vielleicht anders sehen und rollig werden bei solchen Klängen. Der Rest der Menschheit beschäftigt sich lieber mit gehaltvolleren Dingen.
Anspieltipps: You're Not Alone, Bring Back This Love, Tomorrow
- Redakteur:
- Martin van der Laan