RAMPART - Voice Of The Wilderness
Mehr über Rampart
- Genre:
- Power Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Inferno
- Release:
- 20.11.2009
- Under Control
- Warriors
- Voice Of The Wilderness
- The Flood
- Desrt Of Time
- Orchrist
- Age Of Steel
- Mirror Of Dreams
- Stay Aside
Die Speerspitze des bulgarischen Heavy Metals
Die Erfahrungen mit bulgarischen Bands sind in der Vergangenheit nicht immer positiv geblieben. An dieser Stelle sieht sich der Rezensent an seine Anfangszeit beim hiesigen Magazin erinnert, als es infolge einer lediglich durchschnittlichen Bewertung einer Band aus Sofia mächtig Gegenwehr hagelte, weil sich besagter Act nicht damit zufrieden geben konnte, nicht mindestens den Status der bekanntesten NWoBHM-Heroen mit seiner Musik einzuheimsen. Also, Obacht ist geboten, nun, wo nach langer Zeit tatsächlich wieder eine Gruppe aus dem europäischen Osten mit Label-Unterstützung hier aufschlägt.
RAMPART müssen allerdings nicht befürchten, mit durchschnittlichem Resümee abgefertigt zu werden, denn auch wenn das Trio musikalisch keine Offenbarung ist und der gesamten Power-Metal-Szene nicht mehr als ledilich Bekanntes bietet, so ist die Darbietung auf dem neuen Album "Voice Of The Wilderness" über weite Strecken akzeptabel bis ansprechend. Sieht man mal von den Startschwierigkeiten ab, die der Silberling aufgrund des sehr kitschigen Openers 'Under Control' mit sich bringt, haben RAMPART hier und dort richtig gute Songs in petto, gerade wenn sich die Band aufs mittlere Tempo festlegt. Ist die Doublebass erst einmal ausgeschaltet und die GAMMAWEEN-Zitate ins Jenseits verdrängt, vernimmt man sogar eine überraschend große Portion Eigenständigkeit, die sich in Stücken wie 'The Flood' und dem Titeltrack auch gleich bezahlt macht. Handwerklich überzeugend wird hier nicht nach bekannten Schemen gehandelt, sondern durchaus eine kleine, eigene Nische eröffnet, die vor allem in den Solo-Parts begeistert. So soll klassischer Edelstahl vertont werden!
Leider stehen auf der Gegenseite auch ein paar leichtere Ausfälle, begonnen eben mit dem Eröffnungsstück bis hin zur kitschigen Ballade 'Age Of Steel', deren schwerer Pathos auf Dauer kaum erträglich ist. Da stimmen Nummern wie 'Stay Aside' und 'Warriors' schon positiver, selbst wenn die Klischeebefangenheit hier ebenfalls nicht abgeschmettert werden kann - muss aber auch nicht sein, solange die Performance keinen weiteren Grund zur Kritik gibt. Selbst die dünnere Produktion nimmt man gerne in Kauf, wenn man mit einem Stück wie 'Orchrist' belohnt wird.
Also, liebe Bulgaren, auch an dieser Stelle gibt es gute Kritiken, wenn der musikalische Gegenwert das entsprechende Maß einhält. Und das soll man jetzt gar nicht mit zynischem Unterton interpretieren, sondern wortwörtlich: RAMPART spielen soliden Heavy Metal, der hier und dort sogar richtig stark ist, aber an den gegebenen Stellen auch noch Aufbauarbeit nötig hat. Dennoch: Guter Start für Maria, Yavor und Borislav!
Anspieltipps: Warriors, Voice Of The Wilderness
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes