RANDOM EYES - Grieve No More
Mehr über Random Eyes
- Genre:
- Moderner Power Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Rock'N'Growl Records
- Release:
- 19.01.2018
- Trail of Tears
- Myopathy
- Grieve No More
- Fates Loves the Fearless
- 2 Worlds Collide
- Damnation
- Do What Thou Wilt
- Never Too Late
- Scar
- The Final Quest
Nichts für Puristen.
Als Sänger Christian Palin RANDOM EYES im Jahre 2001 aus der Taufe hob, war die Welt noch in Ordnung. Auf dem zwei Jahre später erscheinenden Debüt wurde allerfeinster, melodischer Metal dargeboten, hochgradig kitschig meinetwegen, blauäugig und unbedarft, aber ungemein sympathisch. Aber alles fließt: Die Band, genauer gesagt, Sänger Palin und Gitarrist Grimald nebst Studiomusikern, haben ihre Richtung in all den Jahren modifiziert und das Ergebnis ist, was bei solchen Entwicklungen nur allzu oft herauskommt: handwerklich einwandfreie Musik, technisch weit besser als etwa "Eyes Ablaze", aber ohne Magie.
Der Funken will im Verlauf der zehn neuen Stücke einfach nicht recht überspringen, was sicher auch daran liegt, dass der so gern zitierte und gesuchte rote Faden auf "Grieve No More" sich partout nicht finden lässt. Ab und an schimmert nämlich der alte Melodic-Metal-Stil noch durch, doch meist regiert ein rifforientierter Mischmasch aus Rock und modernem Power Metal. Wobei "modern" hier so viel wie "90-Jahre modern" bedeutet. Ob der Band damit das selbstgesteckte Ziel gelingen wird, Hoffnung und Licht in der Welt zu verbreitet, ist freilich ungewiss. Live könnte das eventuell eher gelingen, (positive) Energie steckt in "Grieve No More" auf jeden Fall eine ganze Menge. Allein, in dieser Form ist es eben schwer, sich auf dem übersättigten Markt zu behaupten. Ein Lichtblick ist der immer noch brillante Gesang des Bandchefs, der kraftvoll klingt und auch die Höhe nicht scheut. Die Gitarrensoli sind, um es drastisch auszudrücken, verzichtbar. Einige Lieder sollte man indes herausgreifen: Der Titeltrack begeistert mit mächtigen Strophen und langweilt mit einem ausgenudelten Refrain. Bei "Damnation" gibt es, wie auch an einigen anderen Stellen, Death-Metal-artiges Gegrowle zu hören, das zumindest für Abwechslung sorgt. "The Final Quest" schließlich schlägt in alte Kerben: Chöre, Kitsch und kraftvolle Gesangslinien lassen einen selig in der Vergangenheit schwelgen.
Langweilig ist dieses Album in Summe also nicht, aber mitreißend geht eben auch anders. Schlussgedanke: Das Cover ist interessant, passt aber kaum zur Musik. Das ist leider bezeichnend.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Jakob Schnapp