RANTANPLAN - Licht und Schatten
Mehr über Rantanplan
- Genre:
- Rock / Ska-Punk
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Drakkar / Soulfood
- Release:
- 13.01.2017
- D
- Schattenmensch
- Revolution (Emma G.)
- Sonnenkopf
- Hörbie
- Mein Herz hängt an der Reeperbahn
- Kiel
- Geisterfahrer
- Krokodilstränen
- Explosion
- Konfessionen eines Nietenpunks
- Zur Liebe zu Fuss
Ein persönlicheres Album ohne große Hits
Bei RANTANPLAN ist längst nicht mehr alles Jubel, Trubel, Heiterkeit. Die Hamburger Ska-Originale sind auf ihre etwas älteren Tage nachdenklicher geworden, phasenweise sehr introvertiert und opfern ihre beschwingte Rhythmen auf ihrem neuen Album vermehrt ernsteren Themen, die leider nicht immer mit der nötigen Überzeugung an den Mann gebracht werden.
Es wirkt stellenweise befremdlich, wenn ein paar versteckte Bläser im Hintergrund agieren, während vorne persönliche, emotionale Themen aufgegriffen werden. Gleichzeitig fragt man sich, warum die Band ihre Energie nicht manchmal auch etwas unkontrollierter entfesselt und nicht ständig die Handbremse betätigt, sobald ein angenehmer Groove sich mal etabliert hat. Und die Melodien? Die waren auf vorherigen Platten auch schon toller, gerade wenn die Jungs mal ein bisschen mehr Tempo an den Tag legen.
Es gibt leider einige Dinge zu beklagen, die RANTANPLAN beim Start in ihr drittes Jahrzehnt mit sich trägt. Es ist sicher nicht verwerflich, den musikalischen Kurs zu verändern und nach immerhin schon elf Alben zu versuchen, auch mal etwas frischen Wind in den Sound zu bekommen. Doch die Brise, die über "Licht und Schatten" weht, ist bei weitem nicht so angenehm, wie man sich das wünschen mag. Der Albumtitel hat durchaus Symbolcharakter, da neben einigen anständigen Songs wie 'Kiel' und 'Schattenmensch' auch eine Menge Füllmaterial verwendet wurde. Und dass die Platte lediglich wegen der drei angehängten Bonustracks die 30-Minuten-Grenze überquert, entpuppt sich bei der teils fehlenden Qualität der Songs auch nicht als vorteilhaftes Merkmal. In der Summe ist "Licht und Schatten" daher auch eine Enttäuschung, auch wenn mancher persönlicher Ton von RANTANPLAN gut gewählt wurde. Man darf definitiv anzweifeln, ob diese neuen Stücke auf der Bühne funktionieren werden - und dort ist die Band ja eigentlich heimisch!
Anspieltipps: Kiel, Schattenmensch
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes