RAPTURE (GERMANY) - Love, Peace and Happiness
Mehr über Rapture (Germany)
- Genre:
- Death Metal
- Label:
- Eigenproduktion
- The End
- Body Shop
- Napalm Mind
- Brain Busters
- The Beginning
- The Man Who Loved Peace
- Murphy's Law
- Zombie Queen
- The Spell Of Mary Bell
- Sexy Lovely Woman
- In The Meantime
Bei den Death-Metallern RAPTURE aus München lohnt es sich, einmal genauer auf den Beipack-Zettel für Risiken und Nebenwirkungen zu ihrer zweiten CD "Peace, Love and Happiness" zu blicken. Dort steht: "Erst die Kombination aus Musik und Texten ergibt das homogene, kraftvolle und wütende Gesamtbild und macht RAPTURE zu alles anderem als einer gewöhnlichen Metal-Band."
Ja, ungewöhnlich sind RAPTURE ohne Frage. Aber auch gut? Die Scheibe der mutmaßlichen Weißbier-Trinker trägt alle Züge eines versoffenen Wochenendes in einem schäbigen Bordell: Wenige Höhepunkte und viel Mittelmaß, dazu noch ein paar einschläfernde Tiefschläge. Zunächst einmal bestehen genau 63 Prozent oder rund 2000 Sekunden der 53-minütigen Platte aus Musik - was einfach mal die blanke Verarsche ist, besonders wenn die Zwischenspiele so grenzdebil schlecht sind, dass jeder 08/15-Porno mehr Hirnschmalz verlangt. Diese Meinung hat auch nichts mit einer Spaßbremse zu tun: Doch besonders die letzten 17 Minuten sind mit ihrem stupidem Rumgelalle und dem ewig gleichen Kindersatz einfach so Banane, dass man selbige Südfrucht den Jungs von RAPTURE am liebsten anal einführen möchte. So viel zum ärgerlichen Teil des Review, den Tiefpunkten der Reise durch "Peace, Love and Happiness".
Die CD bietet ansonsten viel Mittelmaß, mit den Songs 'Brain Buster' und 'The Spell Of Mary Bell' gleichwohl echte Ausreißer in einem Stilgemisch aus Bands wie PUNGENT STENCH und SIX FEET UNDER. Doch nerven auch hier die allgegenwärtigen Sampler-Einlagen massiv, die bei anderen Bands manchmal so erfrischend wirken können. Aber RAPTURE scheinen kein Händchen für den richtig coolen Sample zu haben, bei ihnen verkommen solche elektronischen Spielereien zum Selbstzweck. Fehlen sie dann wieder, klingen die Songs durchweg zwar recht druckvoll, aber fehlt ihnen oft auch das letzte Quentchen eigener Identität. Dazu kommt, dass RAPTURE laut Selbsteinschätzung zwar gern "progressiv" mit Stilen wie Metalcore oder Thrash Metal spielen, doch dabei oft den richtigen Übergang verpassen. So besitzen viele Songs wie 'Body Shop' oder 'The Man Who Loved Peace' durchaus ein paar gute Stellen, doch schlängeln diese sich nicht lustvoll ineinander, sondern stehen wie sich abstoßende Magneten nebeneinander. Wenigstens die geile Stimme und die Produktion liegen über dem Durchschnitt, allerdings könnte der Sound manchmal noch ein Tick mehr Schärfe und ein Gramm mehr Fett vertragen.
Den letzten Abzug bekommen die Jungs wiederum für ihr lachhaftes PR-Blatt: "Textlich finden sich RAPTURE in der Mitte des allgemeinen (welt-)politischen Chaos wieder, das kritisch und voller Sarkasmus beleuchtet wird." Reden ist Silber, Schweigen ...
Anspieltipps: Brain Buster, The Spell Of Mary Bell
p.s.: Die auf 500 Stück limitierte Erstauflage (*sic) der CD kommt in einer Blechbox für 10 Euro plus Versand. Bestellen könnt ihr hier.
- Redakteur:
- Henri Kramer