RASMUS, THE - Rise
Mehr über Rasmus, The
- Genre:
- Alternative Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Playground Music
- Release:
- 23.09.2022
- Live And Never Die
- Rise
- Fireflies
- Be Somebody
- Odyssey
- Jezebel
- Endless Horizon
- Clouds
- Written In Blood
- Evil
Nach fünf Jahren meldet sich die finnische Band zurück.
Die Band THE RASMUS wird sich vermutlich immer an ihrem Überhit 'In The Shadows' (vom 2003er Album "Dead Letters") messen lassen müssen. Dabei vergisst man gerne, dass es da noch mehr gute Alben mit guter Musik gab. Gut, das letzte Album "Dark Matters" von 2017 war vielleicht nicht ganz so spektakulär, landete aber immer noch in diversen Charts.
Inzwischen gibt es einen Besetzungswechsel an der Gitarre, Emilia "Emppu" Suhonen hat Anfang 2022 die Saiten von Pauli Antero Rantasalmi übernommen. Für das neue Album hat die Band wieder mit dem Autor und Produzenten Desmond Child zusammengearbeitet, der unter anderem schon für KISS, BON JOVI und AEROSMITH gearbeitet hat. Mit dem Titel 'Jezabel' hat THE RASMUS Finnland im Mai beim diesjährigen ESC vertreten, landete aber leider nur auf Platz 21, obwohl die Band dort eine tolle Show abgeliefert hat und der eingängige Titel all das hat, was man von THE RASMUS kennt. Auch Lauri Ylönens unverwechselbare Stimme ist auf der kompletten Platte vertreten. Den Albumtitel "Rise" kann man durchaus wörtlich verstehen, stellt die Platte doch quasi eine kleine Wiederauferstehung der Band dar, die natürlich auch an der Pandemie zu knapsen hatte.
Der Einstiegssong, 'Live And Never Die' ist ein leichter, gefälliger Popsong, der fröhlich daherkommt und einfach Spaß macht. Der nachfolgende Titeltrack hat denselben tollen Sound, den man schon von alten The RASMUS-Zeiten kennt und der meiner Ansicht nach, das Potenzial von 'In The Shadows' erreicht. 'Fireflies' und 'Be Somebody' haben einen etwas experimentellen, aber interessanten Charakter, wobei in letzterem der Gitarrensound besonders hervorsticht. Ja, Emilia versteht zweifellos ihr Handwerk. 'Odyssey', 'Endless Horizon' und 'Clouds' sind Balladen, die besonders von Lauris Stimme leben, 'Clouds' wartet außerdem mit wunderbaren Gitarrenklängen und großartigem Chorgesang auf. 'Written In Blood' startet dann noch einmal recht flott und lässt den rockigen Rasmus-Sound wieder aufleben. Beendet wird das Album mit 'Evil', das ziemlich spooky und düster anfängt und mich direkt an den Soundtrack eines Horrorfilms erinnert, der Spannungs-Melodienbogen schraubt sich langsam immer weiter nach oben, es ertönen Trommeln, Geige und Klavier, bevor alles mit ganz tiefen Tönen wieder im düsteren Spooky-Bereich endet.
"Rise" ist kein einfaches Album, man merkt schon, dass so einiges an Erfahrungen aus dem seelischen Bereich darin steckt. Und man muss es schon mehr als einmal hören, um alle Facetten und unerwartete Strukturen zu bemerken. Aber dann bemerkt man, dass es ein gelungenes, in sich stimmiges Album ist. Außerdem gestehe ich, das ich unheimlich beeindruckt von Gitarristin Emilia bin – ein total verrücktes Huhn, und das meine ich im besten, liebevollsten Sinne. Die Frau strahlt eine Spielfreude aus, die einem sofort ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Wer sich selbst davon überzeugen will, sollte sich unbedingt das Video zu 'Live And Never Die' anschauen, oder den Auftritt vom ESC. Noch besser kann man das natürlich sicher auf einem der kommenden Live-Konzerte erleben. Ja, THE RASMUS ist wieder am Start!
Live And Never Die
https://www.youtube.com/watch?v=0XITDqsyr1Y
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Hannelore Hämmer