RATBREED - Evoke The Blaze
Mehr über Ratbreed
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Inverse Records
- Release:
- 13.07.2018
- Escape From The Asylum
- Hunting High Reaping Low
- Decay Of The Mind
- From Below
- Gates Of Underworld
- Unhallowed Sleep
- Mad World
- Through The Flames
- I Rule The Ruins (WARLOCK Bonus Track)
Ein ziemlich farbloses Album aus Finnland.
Das junge finnische Quintett macht es mir mit "Evoke The Blaze" wirklich alles andere als einfach. Eigentlich spielen die vier Jungs und das singende Mädel genau jene Art Heavy Metal wie ich ihn gerne höre - soll heißen: Schlagzeug und Bass erzeugen genügend Power, die beiden Gitarristen riffen ganz ordentlich und zudem wird gänzlich auf unnötige Keyboards verzichtet. Dann ist da aber noch diese Sängerin, die mir zumindest einen dritten Hördurchgang der Scheibe, bevor ich mein Review in die Tasten hämmere, sehr erschwert.
Trotz finnischer Herkunft versucht RATBREED gar nicht erst die Melancholie von Landsmännern wie AMORPHIS oder den Bombast von NIGHTWISH zu reproduzieren. Vielmehr orientiert sich die Truppe musikalisch an Bands, die eher klassischen Heavy Metal spielen, wie beispielsweise WARDANCE. Die deutschen Kriegstänzer brachten es 1990 mit "Heaven Is For Sale" auf nur ein einziges Full-Length-Album, um im Anschluss 1994 nach nur einem weiteren fünf Tracks umfassenden Demo wieder gänzlich in der Versenkung zu verschwinden. RATBREED könnte durchaus ein ähnliches Schicksal wie damals WARDANCE ereilen, da sich durchaus einige Parallelen beider Truppen erkennen lassen. Zum einen ist da dieses vorhersehbare, unspektakuläre Songwritig, das sowohl WARDANCE als auch RATBREED auf beiden Scheiben servieren und das zu keiner Sekunde übers Mittelmaß hinaus kommt. Zum anderen zählen die Frontdamen beider Combos, sowohl Sandra Schumacher als auch RATBREEDs Jasmin Anglén, nicht zwingend zu den Koryphäen ihrer Zunft. Ganz im Gegenteil: Jasmins eintöniger, limitierter Gesang beginnt bereits nach relativ kurzer Zeit zu langweilen. Ihre gesanglichen Unzulänglichkeiten offenbaren sich am deutlichsten beim nur digital erhältlichen WARLOCK-Bonus-Track 'I Rule The Ruins', welchem sie zu keiner Sekunde gewachsen ist.
Völlig aussichtslos erscheint der Kampf gegen eine schier übermächtige Konkurrenz im Haifischbecken Musikbuisness, bei dem "Evoke The Blaze" eigentlich nur als Verlierer vom Schlachtfeld gehen kann. Bei der momentanen Album-Schwemme wird es RATBREED mit dieser mittelprächtigen Veröffentlichung mehr als schwer haben, sich nachhaltig in des Hörers Gedächtnis zu verankern. Selbst Alleskäufern werden in der Endabrechnung ein paar ganz nette Melodien schlussendlich doch zu wenig Kaufanreiz sein, um hart verdientes Geld dafür auszugeben.
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Mahoni Ledl