RATS WILL FEAST - Hellhole
Mehr über Rats Will Feast
- Genre:
- Hardcore
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Time To Kill Records
- Release:
- 17.05.2024
- Penetration
- None Fated
- Dog Technology
- Hellhole
- Lukewarm Futures
- Goodbye John Wayne
- Tourmaline
- Replacement
Eine launische Verbindung aus Post-Hardcore und modernem Metal.
Dass die Musiker von RATS WILL FEAST ihren Sound als progressiven Hardcore einstufen, mag wohl daran liegen, dass die Truppe aus Finnland abseits der stampfenden Grooves noch einige Zückerchen zu bieten hat, die nicht in das puristische Schema der Szene hineinpassen. Auf "Hellhole" gibt sich die Band über weite Strecken recht experimentell und nähert sich im weitesten Sinne stärker der Post-Metal-Szene an, als dass sie im klassischen Hardcore verwurzelt erscheint - doch um diese Verbindung herzustellen, reichen die arg aggressiven Vocals am Ende dennoch allemal.
Das teils sehr wilde Geschrei ist dann auch der Dreh- und Angelpunkt von "Hellhole", schlussendlich aber auch diejenige Komponente innerhalb der acht Songs, die man am kritischsten begutachten muss, weil sie phasenweise sehr dominant geparkt wird und der eigentlich recht vielseitigen klanglichen Aufbereitung des neuen Silberlings einen Stempel aufdrückt, der dem ambitionierten Songwriting nicht immer gerecht werden kann. Gerade in den ersten beiden Nummern würde man sich wünschen, das feine Zusammenspiel aus verspielten, tatsächlich Prog-affinen Gitarrensounds und verschachtelter Rhythmusarbeit wäre am Mikro ebenso vielseitig angepasst, doch diesen Wunsch kann RATS WILL FEAST zunächst nicht erfüllen. Und auch in den nächsten Stücken ist die wüste Gesangsdarbietung immer wieder im Zentrum des Outputs, bringt zwar die nötige Aggression an den Start, wirkt aber im Vergleich zum umgebenden Instrumentarium wesentlich limitierter und für die Ansprüche der Band auch nicht immer genügend. Erst zum Ende hin wird hier mehr variiert, den Instrumentalparts mehr Raum gelassen und der Brückenschlag zwischen Post-Hardcore und modernem Metal mit der nötigen Souveränität dargeboten.
Stücke wie 'Goodbye John Wayne', 'Tourmaline' und 'Replacement' haben ein ganz anderes Niveau, zeigen ein fast schon komplett neues Gesicht und sind fast schon Blaupausen für die perfekte Aufbereitung dieses Sounds. Aufgrund des durchweg überzeugenden Schlusstrios ist daher auch noch eine Empfehlung für diese Finnen drin; der Gesang bleibt zwar weiterhin polarisierend, aber die musikalische Performance und auch das Songwriting bringen ausreichend Spannungspunkte, um "Hellhole" mit leichten Einschränkungen in die richtige Bahn zu lenken.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes