RAUBTIER - Bärsärkargång
Mehr über Raubtier
- Genre:
- Industrial / Heavy Metal
- ∅-Note:
- 5.00
- Label:
- Despotz Records
- Release:
- 19.02.2016
- Bärsärkargång
- Bothniablod
- Den Sista Kulan
- Levande Död
- Tropaion
- Brännmärkt
- Hymn
- Förvildad
- Praetorian
- Genom Allt
- Röd Snö
- Lejonhjärta
Nordischer Humor?
Stellt euch vor, SABATON würde nach den peinlichen "Noch ein Bier"-Spielchen nach einer Show einfach weitertrinken, bis auch die letzte Hemmschwelle überwunden ist - und dann anfangen RAMMSTEIN zu covern. Da in diesem Zustand deutsche Texte nicht mehr machbar sind, entscheidet sich die Band, auf schwedisch zu singen, und weil alle Beteiligten so viel Spaß haben, wird das Ergebnis direkt als CD veröffentlicht. Da man den eigenen Bandnamen nicht in Verruf bringen will, muss ein neuer her und da entscheidet man sich für das kriegerisch und deutsch klingende RAUBTIER.
Tja, ist wohl nicht ganz die Wahrheit, die ich euch hier erzähle, würde "Bärsärkargång" aber wunderbar erklären und vielleicht auch etwas entschuldigen. Stattdessen handelt es sich um eine schwedische Band, die bereits seit einigen Jahren durch Plattenveröffentlichungen die Musikwelt unsicher macht und sogar schon mal im Vorprogramm von SABATON auftreten durfte. Dabei hat sich der Bandsound von einer deutlichen RAMMSTEIN-Kopie zu 'Achtung Panzer'-Zeiten immer weiter hin zu einer SABATON-Kopie mit vereinzelten NDH-Einflüssen entwickelt. "Bärsärkargång" besticht mit lustiger Schreibweise und Albumtitel, bei dem ich immer an die schwedische Variante der Opelgang denken muss, bietet ansonsten extrem eingängige Musik im geraden Takt mit männlich gebelltem Gesang, der mir aufgrund der Sprache aber immer wieder zu unverhoffter Heiterkeit verhilft.
RAUBTIER schafft es, trotz dominanter Keyboards und leichter Elektroeinflüsse die Gitarren dennoch lauter und präsenter in den Sound einzubinden, als man das seit Jahren von SABATON kennt, was die Musik zwar auch nur bedingt besser macht, aber immerhin ordentlich knallt. Ansonsten sind die Lieder allesamt unglaublich eingängig und wenn man ordentlich einen sitzen hat, kann man wohl alles trotz Sprachbarriere mitgrölen; vermutlich besitzt man in den melodischen Parts auch ähnlich viel Treffsicherheit bei den Tönen wie der Sänger. Im Verlauf des Albums schleichen sich auch noch leichte Folk-Harmonien in die Kompositionen ein, weshalb ich zu vorigem Gründungsmythos nun auch noch einiges an Wodka und wahlweise die Don Kosaken oder ELÄKELÄISET hinzufügen möchte.
Was bleibt zu sagen? Wer RAMMSTEIN und SABATON mag, was ja vorkommen soll, der kann, wenn er schmerzfrei ist, sein Glück mit dem RAUBTIER versuchen. Für alle anderen ist "Bärsärkargång" eher als Partygag oder im Vollsuff geeignet.
- Note:
- 5.00
- Redakteur:
- Raphael Päbst