RAUNCHY - A Discord Electric
Auch im Soundcheck: Soundcheck 10/2010
Mehr über Raunchy
- Genre:
- Modern Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Lifeforce / Soulfood
- Release:
- 08.10.2010
- Dim The Lights And Run
- Rumors Of Worship
- Nght Prty
- Street Emperor
- Blueprints For Lost Sounds
- Shake Your Grave
- Tiger Crown
- Big Truth
- The Great Depression
- The Yeah Thing
- Ire Vampire
- Gunslingers And Tombstones
Death Pop Romance?
Es gibt wohl nicht viele Bands, die ihren mühevoll aufgebauten Kredit so schnell bei mir wieder verspielt haben wie RAUNCHY. Das zweite Album "Confusion Bay" war ein großartiges, modernes Metalalbum mit ausschließlich Hits. Bands wie FEAR FACTORY, FAITH NO MORE oder DEVIN TOWNSEND kamen einem zwar in den Sinn, aber dennoch klang das alles extrem eigenständig. Mit dem Einstieg des neuen Sängers Kasper Thomsen just nach Release des Albums und einem fürchterlich verhunzten Gig bei der Popkomm aber war der Glanz dieses High-End-Produkts dann doch schnell verflogen. Die beiden folgenden Alben "Death Pop Romance" und "Wasteland Discotheque" konnten dann auch nicht an die Klassiker des Zweitwerks anknüpfen. Zu vorhersehbar und gleichförmig klang das Material aus Dänemark.
Mit "A Discord Electric" knüpfen RAUNCHY aber zumindest stellenweise wieder an die glorreiche Vergangenheit an. Mit 'Dim The Lights And Run' und dem Schlussdrittel bestehend aus 'The Great Depression', 'The Yeah Thing', 'Ire Vampire' und 'Gunslingers And Tombstones' gibt es eine handvoll Nummern, die den Mix aus eingängigen Refrains, ausreichender Härte und futuristischer Produktion nahezu perfekt hinbekommen. Auf der anderen Seite gibt es aber erneute Ausflüge in Richtung Pop-Musik, die gar Vergleiche zum jüngsten SONIC SYNDICATE-Album heraufbeschwören. 'Nght Prty' hat so einen gräßlichen Discobeat und auch sonst ganz viel süßlichen Pop-Appeal, so dass man die Nummer als Metaller sicher nicht auf Dauerrotation setzt. Und auch 'Big Truth' ist so poppig, dass es fast schon wehtut. Wobei ja Pop-Musik an sich nicht schlimm ist, aber diese metallische Version geht halt nur in ganz, ganz kleinen Dosen.
Da es neben Höhepunkten und Tieffliegern auch noch einige unauffällige Nummern wie 'Street Emperor' oder 'Blueprints For Lost Sounds' zu bestaunen gibt, bleibt "A Discord Electric" unterm Strich ein höchst zwiespältiges Album. Wer die letzten beiden Werke der Dänen mochte, wird auch mit dem jüngsten Silberling glücklich werden. Ich selbst mag die Jungs aber deutlich lieber, wenn der Metal die Oberhand behält und die Nebengeräusche ausgeblendet werden. Von daher hievt das letzte Drittel "A Discord Electric" noch knapp in den guten Bereich.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Peter Kubaschk