RAUNCHY - Vices.Virtues.Visions.
Auch im Soundcheck: Soundcheck 11/2014
Mehr über Raunchy
- Genre:
- Modern Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Massacre (Soulfood)
- Release:
- 14.11.2014
- Eyes Of A Storm
- Truth Taker
- Digital Dreamer
- Never Enough
- The Castaway Crown
- Anesthesia Throne
- Luxuria
- I, Avarice
- Frozen Earth
- Clarity
- The Singularity Heart
Neuer Sänger, neues Glück?
In der Vergangenheit habe ich häufiger bei einer Rezension zu einem neuen RAUNCHY-Album gejammert, dass die Dänen die Klasse von "Velvet Noise" und vor allem "Confusion Bay" nicht mehr erreichen. Egal ob "Wasteland Discotheque", "Death Pop Romance" oder zuletzt "A Discord Electric", das war alles nur noch nett und konnte nur in selten Fällen an alte Klasse anschließen. Häufigster Kritikpunkt war dabei Sänger Kasper Thomsen, der Lars Vognstrup in meinen Ohren nie ersetzen konnte.
Im letzten Jahr gab Thomsen dann seinen Ausstieg bekannt und das gab mir neue Hoffnung auf Besserung. Mit Mike Semesky (vorher bei THE HAARP MACHINE) am Mikro und einem neuen Label melden sich die Dänen jetzt nach vier Jahren zurück.
Klar, es ist nicht sehr nett, aber tatsächlich hätte RAUNCHY nichts Besseres passieren können als dieser Wechsel am Mikro. Von der ersten Sekunde an wird klar, dass Semensky in jeder vokalen Beziehung ein klarer Schritt nach vorne ist, was "Vices. Virtues. Visions." sogleich auf ein sehr solides Fundament stellt.
Was jetzt noch fehlt, um an "Confusion Bay" anzuknüpfen, wäre ein halbes Dutzend unwiderstehlicher Hits. Die allerdings gibt es in dieser Form und Häufigkeit dieses Mal noch nicht zu hören. Mit 'Anesthesia Throne' und 'Luxuria' sind zwei Nummern zwar nahe dran, auffällig ist aber vor allem, dass die Kompositionen etwas komplexer, ausgefeilter und auch länger geworden sind. Glech fünf Songs passieren die Sechs-Minuten-Marke, die beiden abschließenden 'Clarity' und 'The Singularity Heart' sind gar über sieben Minuten lang. Das ist für eine Band, die bislang schnell auf den Punkt gekommen ist, durchaus ungewöhnlich.
Das tut dem Gesamtbild wirkich gut, auch wenn noch nicht alles wieder Gold ist, was schimmert. Die sehr poppig-dominanten Keys von Jeppe Christensen finde ich beispielsweise nicht immer glänzend platziert und Songs wie 'Truth Taker' oder 'Never Enough' wirken so gar ein wenig überladen.
Dennoch ist "Vices. Virtues. Visions." ein Schritt in die richtige Richtung und hoffentlich der Anbruch besserer Zeiten für und bei RAUNCHY. Wer auf FEAR FACTORY oder DEVIN TOWNSEND steht, sollte hier auf jeden Fall ein Ohr riskieren.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Peter Kubaschk