RAVAGE - Violent Offense
Mehr über Ravage
- Genre:
- Death Thrash Metal
- Release:
- 12.09.2008
- Violent Offense
- Disposer Of Cruelity
- Systematic Anguish
- Marooned
- Involuntary Resurrection
- Beyond Morality
- Apocalyptic Raid
- Dropblade Execution
- Sadistic Termination
- Christian Deception
- Dead Cravings
Die dritte Scheibe der Düsseldorfer RAVAGE, die über die gesamte Distanz ein brutales Feuerwerk an Thrash-Death-Metal abfeuern.
Willkommen zum Singlenotefestival in Düsseldorf! Dabei sind RAVAGE die absolute Attraktion, denn mit ihrem mittlerweile dritten Album "Violent Offense" brennen sie ein derart furioses Feuerwerk an eben Singlenotes und Blastbeats ab, dass einem wahlweise die Kinnlade nach unten klappt oder schon nach wenigen Minuten das erste Aspirin fällig ist. Die Thrashattacken der Düsseldorfer, die an allen Ecken und Enden an alte SLAYER erinnern, sind nichts für schwache Gemüter.
Das Quintett gönnt während der elf Songs weder sich noch ihren Fans eine Verschnaufpause und schwingt viel lieber den Vorschlaghammer in atemberaubendem Tempo. Dabei wechseln RAVAGE schlagartig von Up-Tempo in Blastbeats, nur um wenig später in Half-Time das Feld umzupflügen. Diese vielen Sekundenbreaks lassen jedoch keinen rechten Fluss entstehen und führen eher dazu, dass alles etwas hektisch und chaotisch wirkt. Das ist auf Dauer enorm anstrengend. Die Gitarristen riffen sich unaufhaltsam durch die Landschaft, so dass Anhänger der alten Thrashschule hier ihre wahre Freude haben dürften. Einzig die Soli bedürfen einer Generalüberholung, denn allzu deutlich kopiert man den Kerry-King-Stil. Was jedoch bei den großen Vorbildern, trotz technischer Schwächen, cool rüberkommt, klingt bei allen Nachahmern meist langweilig und neben der Spur.
Schreihals Lordbier wechselt in den gesamten fünfundvierzig Minuten ständig zwischen tiefen Growls, kehligem Thrashgesang und hysterischem Gekreische. Während er in den tiefen Ebenen etwas Kraft vermissen lässt und den hohen Sphären extrem die Nerven strapaziert (sollte er in Zukunft lieber etwas dezenter einsetzen oder gleich ganz darauf verzichten), gibt er in der THE-HAUNTED-Lage eine sehr gute Figur ab. Dabei beweist er Biss und Aggressivität, auf die er sich beim nächsten Mal noch etwas mehr konzentrieren sollte. Ein bisschen schade finde ich, dass es RAVAGE nicht geschafft haben, erkennbare Refrains zu schreiben. Somit geht ein wenig die Langzeitwirkung flöten und die Songs laufen Gefahr, austauschbar zu werden.
Dass die Düsseldorfer jedoch die Mischung durchaus im Blut haben, beweisen sie mit brachialen Thrashgranaten wie beispielsweise 'Disposer Of Cruelity', 'Apocalyptic Raid', 'Systematic Anguish', 'Christian Deception' oder dem Titelstück. Mit 'Drop-Blade Execution' sammeln RAVAGE auch durchaus Pluspunkte im Mid-Tempo-Bereich, wobei man grundsätzlich darauf achten sollte, die Parallelen zu Lombardo und Kollegen deutlich zu verringern. Ansonsten wird man für immer eine gute Kopie bleiben. Letztendlich kann ich die sehr gut aufgemachte Scheibe aber allen Thrashfreunden ans Herz legen, zumal ihr mit nur 10 Euro dabei seid. Kontaktiert die Band über deren Internetseite.
Anspieltipps: Disposer Of Cruelity, Apocalyptic Raid
- Redakteur:
- Chris Staubach