RAVENCULT - Temples Of Torment
Mehr über Ravencult
- Genre:
- Black Metal
- Label:
- Dark Essence Records/ Twilight
- Release:
- 30.04.2007
- The Sigil Of Baphomet
- In Times Of Demise
- Onslaught Command
- Blessed In Heresy
- Commence The Burning Of Heavens
- The Nightsky Codex
- Utter Cold Vold
- The Needles Of Truth
- Sacrifice (by MOTÖRHEAD)
Rau wie das nordische Meer, angriffslustig wie ein verwundeter Wolf, donnernd wie Gott Thor: So präsentieren sich RAVENCULT auf ihrem Debüt "Temples Of Torment". Sie beginnen es mit verwaschen klingenden Kirchenchören, im Hintergrund klirren schon Gitarren. Und dann bricht der Sturm los - und hört dreißig Minuten nicht mehr auf. Nach etwa einer Minute 'The Sigil Of Baphomet' ist klar, wer die Vorbilder von RAVENCULT sind: DARKTHRONE, IMMORTAL, MAYHEM, die räudige Elite der frühen norwegischen Black-Metal-Ära.
Und dabei stammt das Quartett gar nicht aus dem Land der gefrosteten Fjorde. RAVENCULT kommen aus dem sonnendurchfluteten Griechenland und wohnen dort in Athen. Doch ihr Sound klingt derartig nordisch, dass wohl der Ausreiseantrag nach Norwegen nur eine Frage der Zeit scheint. Aufgenommen von Knut Magne Valle (ARCTURUS) ist ihr Album eine Verbeugung vor den Heroen der Vergangenheit - und aus Sicht von RAVENCULT wohl auch ein Arschtritt für viele Bands der Gegenwart, die den alten Idealen abgeschworen haben. Mit entsprechender Vehemenz gehen L, S, K und S - so die kurzen Pseudonyme - zur satanischen Sache. In Songs wie 'Onslaught Command' sind Begriffe wie "Pause" nicht existent, mit dem Sinn für dunkle Zerstörungswut preschen sie voran und lassen ihre herrlich räudigen Gitarren sprechen. Dennoch kommt keine Langeweile auf, weil die Stücke trotz aller Raserei und dem völligen Fehlen von Keyboards immer noch abwechslungsreich genug sind. Dazu klingt die Stimme von L auf "Temples Of Torment" ganz so, als habe er vor dem Kreischen mit Rasiermesser-Mundwasser gegurgelt. Für Fans der alten Schule des Black Metals könnten RAVENCULT deswegen bald die neuen Lieblingslehrer sein. Nur ein Ding gibt es zu bemäkeln: Warum muss es nach 'The Needles Of Truth' etwas mehr als zwanzig stumme Minuten dauern, ehe mit 'Sacrifice' ein unglaublich geiles MOTÖRHEAD-Cover auf Schwarzmetall-Basis aus den Boxen schießt?
Anspieltipps: Onslaught Command, Sacrifice, The Sigil Of Baphomet, Utter Cold Void
- Redakteur:
- Henri Kramer