RAVENIA - Beyond The Walls Of Death
Mehr über Ravenia
- Genre:
- Symphonic Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Inner Wound Recordings
- Release:
- 29.04.2016
- For Those We Forsakened
- Into Oblivion
- We All Died For Honor
- There Is But One Path
- In Silence
- When Darkness Reigns
- The Fallen
- We Stand As One
Bombast ohne Plan.
Da sich sowohl symphonischer Metal mit Frauengesang als auch Filmsoundtracks immer größerer Beliebtheit erfreuen, war es nur eine Frage der Zeit, bis eine Band den logischen nächsten Schritt geht und beides verbindet. Diese Band heißt RAVENIA und kommt - wenig überraschend - aus Finnland.
Auf dem Debütalbum "Beyond The Walls of Death" verbindet das Ensemble um Sängerin Armi Päivinen nun symphonischen Metal der Marke WITHIN TEMPTATION mit den wuchtigen Streicher-Arrangements eines Hans Zimmer. Das hört sich durchweg professionell an, ist druckvoll und transparent produziert, was bei der opulenten Orchestrierung gar nicht so leicht ist und kann mit echten Streichern einen schönen Akzent im Vergleich zu all den Bands mit Konservenorchester setzen. Auch Armi kann mit ihrem glasklaren Gesang den einen oder anderen Punkt einheimsen, was "Beyond The Walls Of Death" zu einer sehr hörbaren Angelegenheit macht. Doch es gibt auch ein paar große Probleme bei dieser Veröffentlichung.
Die liegen sowohl in der Eintönigkeit der Orchestrierungen begründet, als auch in den wenig originellen Metal-Passagen. Letztendlich gibt es immer wieder anschwellende Streicher, zu denen Armi eine langsam ansteigende Melodie singt, während im Hintergrund Gitarren und Schlagzeug mehr oder weniger lustlos vor sich hin spielen. Dazwischen gibt es die obligatorischen Parts, in denen mit vollem Orchester und Perkussion der eher tribalen Art Epik erzeugt werden soll, ein weiteres Tool aus dem wenig umfangreichen Werkzeugkasten Zimmers, das garantiert, dass sich letztendlich alle Lieder gleich anhören, wie auch die meisten Filmsoundtracks dieser Machart.
Zuguterletzt ist vor lauter Epik, behäbigem Midtempo und ausladender Gesangslinien kein Platz für echte Refrains und Hits, was die Sache zu einer leicht vergessbaren Angelegenheit macht. Somit teilt "Beyond The Walls Of Death" das Schicksal vieler Soundtracks, es klingt ein bisschen nach "Fluch der Karibik", ohne wirklich so gut zu sein und am Ende hat man sich zwar ganz gut unterhalten, könnte aber auch entweder zu einem Soundtrack von Basil Poledouris oder einer Platte von NIGHTWISH greifen, im einen Fall hätte man epische Orchestermusik, im anderen Fall exzellent komponierten Symphonic Metal, RAVENIA liefert leider eine Mischung ab, die weder Fisch noch Fleisch ist.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Raphael Päbst