RAVENOUS, THE - Blood Delirium
Mehr über Ravenous, The
- Genre:
- Gore Death Metal
- Label:
- Red Stream Records
- Release:
- 15.02.2004
- Razor Blade Salvation
- Mordum
- August Underground
- Gore Whore
- Baptized By Demons Piss
- Nightmare In A Damaged Brain
- Festering Beneath The Fog
- A Corpse Is Forever
- Blood Delirium
- Spawned By Ghoul Insemination
- You Will Be Eaten Alive
Da klatscht jetzt bestimmt irgendeine kranke Blutinfusion auf dieser Welt ihre beiden Enden vor Freude zusammen und gluckst morbide dabei: Denn Chris Reifert von AUTOPSY (R.I.P.) ist zurück, bereit zu neuen Schandtaten. Sein Death-Metal-Allstargrüppchen um NUCLEAR ASSAULT-Bassist Dan Lilker und die NECROPHAGIA-Stimme Killjoy heißt THE RAVENOUS und bringt mit "Blood Delirium" sein zweites Großwerk heraus (für die Statistiker: Zwischen der ersten Scheibe "Assembled In Blasphemy" und dem neuen Scheibchen lag noch die EP "Three On A Meethook").
Vorzeitiges Fazit: Die Jungs müssen definitiv viel Blut oder chemisch-roten Ersatzstoff gesoffen haben, so unwirklich krank hört sich diese CD an - als würde eine Herde verstörter Metzger samt scharfem Gerät in einem Stall wüten und dabei auch noch Instrumente spielen.
Der Sound ist zwar verwaschen, das macht in diesem Fall aber nichts. Vielmehr bilden das nervös-schnelle Drumming und der ständig grummelnde Bass nur den Grundstoff für einen barbarischen Splatterfeldzug aus wüst-morbiden Gitarrenläufen, wahnsinnig machenden Horrorfilmsamples und dem Organ von Killjoy. Der "Sänger" lebt die blutigen Stücke voll aus - kotzt, würgt, kreischt, rotzt und gurgelt, als ob er einen Liter vergammelter Säure geschluckt hätte. Die Chaosgeschwindigket reicht dabei von grindigen Parts zu thrashigen Stellen - nicht wirklich abwechselnd, doch das wollen THE RAVENOUS wohl auch nicht. Dafür wird wie zu seeligen AUTOPSY-Zeiten morbiden Stimmungen in kranken Tonlagen gefrönt. So bekommen die RAVENOUS-Jungs eine Taufe aus Dämonenpisse ('Baptized By Demons Piss') und faulen ansonsten unter dickem Nebel fröhlich vor sich hin ('Festering Beneath The Fog'). Und selbst über die Herkunft der Burschen erfahren wir etwas: eine echten Teufelsbesamung war da wohl im Spiel ('Spawned By Ghoul Insemination'). Wenn das mal nicht Wissen ist, was die Welt noch braucht?
Egal, was bei "Blood Delirium" zählt, ist die manische Gabe von THE RAVENOUS, beängstigende Gefühle auf der Basis von kranker Knüppelmugge zu erzeugen. Dazu benutzen die Burschen am Anfang des Albums noch einen Tick zu viele Splatter-Samples, erst ab 'Gore Whore' verlassen sie sich mehr und mehr auf Killjoys Mörderschreie. Ansonsten kommen THE RAVENOUS nicht ganz an die noch viel krankeren AUTOPSY oder NECROPHAGIA heran - Fans solcher Bands dürfen dennoch bedenkenlos zugreifen. Das gilt genauso für MORTICIAN-Freaks: Gegen RAVENOUS klingen Eure Faves ziemlich dröge und leblos.
Endgültiges Fazit: Der perfekte 35-Minuten-Soundtrack für die nächste Pixel-Schlachthaus-Metzelei am heimischen PC - oder als "Geschenk" für die ewig selig grinsende Nachbarstochter aus dem Kirchchor.
Anspieltipps: August Underground, Festering Beneath The Fog, Blood Delirium
- Redakteur:
- Henri Kramer