RAVENSTHORN - House Of The Damned
Mehr über Ravensthorn
- Genre:
- US Metal
- Label:
- Eigenveröffentlichung
- Lord Of Chaos
- Black Mists Of Night
- Lust For A Vampire
- No Confessions
- Where Shadows Dwell
- Lavey`s Ghost
- Gates Of Hell
- Realm Of The Dead
- The Occultress
- House Of The Damned
Der Name RAVENSTHORN geistert schon einige Zeit durch den truesten Underground, aber aus einem unerfindlichen Grund hat es eine kleine Ewigkeit gedauert, bis das selbst finanzierte Erstlingswerk "House Of The Damned" als CD-R über den großen Teich geschwabbt ist. Bei der allgemeinen Euphorie war ich zwar etwas skeptisch, aber bereits die eröffnenden Riffs von 'Lords Of Chaos' fegten alle meine Zweifel weg. Und was uns der Vierer danach serviert, würde ich heute – nach unzähligen Stunden des genussvollen Abschädelns – als eine der besten Eigenveröffentlichungen dieser Dekade einstufen.
Egal, wo der Laser nach Informationen tastet, er bekommt powervollen US Metal serviert, der zu keiner Sekunde langweilig klingt. Klar, der teils sehr schrille Gesang von Bill Jannusch ist sicherlich nichts für schwache Nerven, aber der blonde Sänger mit dem lustigen Fledermaus-Kostüm hat einfach ein derart kraftvolles Organ, dass er neben markerschütternden Schreien auch noch amtlich die gemäßigteren Tonlagen beherrscht. Nicht selten kommt mir Lonnie Fletcher von den verblichenen HAVE MERCY in den Sinn. Aber eigentlich ist Bills Stimme viel zu eigenständig, um hier nach Vergleichen zu suchen. Da ein genialer Shouter allein aber noch keine überragende Scheibe einspielen kann, will ich euch nun natürlich die Qualitäten der restlichen Truppe nicht vorenthalten.
Das instrumentale Dreigestirn, bestehend aus Greg Verthein (gt.), Tony Barr (dr.) und Mario Sanchez (bs.), ist mit einer unglaublich mitreißenden Energie zugange und wird definitiv jeden Freund traditioneller Musik in seinen Bann ziehen. Selbst Freunden aktueller Bands werden RAVENSTHORN zusagen, da sie obendrein zu keiner Sekunde altbacken klingen. Im Gegensatz zu vielen ähnlich gelagerten Truppen vermeiden sie es nämlich, auf ausgetrampelten Pfaden hinter den Vorreitern her zu stapfen. Sie haben sich ihre eigene kleine Nische gesucht und füllen diese mit intensiven Kompositionen, die mal mystisch doomend aus den Boxen kriechen, mal aggressiv-spritzig nach vorn galoppieren. Dabei wird ein großes Augenmerk auf Eigenständigkeit, Eingängigkeit, aber auch Vielseitigkeit gelegt.
Während eine Nummer wie 'No Confessions' mit hypnotischen Melodien daherkommt, walzt uns 'Gates Of Hell' mit niederschmetternder Wucht auf die Knie! Dieser Song ist ein schönes Beispiel für spannenden Songaufbau und erstklassige Instrumentierung. Allein der völlig unerwartete Aggressionsausbruch zwischendurch begeistert mich auch nach unzähligen Durchläufen. Aber keine Sorge, zum Abkühlen gibt es im Anschluss mit 'Realm Of The Dead' eine atmosphärische Nummer zum gepflegten Kopfschütteln.
Das absolute Highlight hört dann aber auf den Namen 'Lust For A Vampire'. Hier kombinieren RAVENSTHORN alle Vorzüge und kreieren eine Rübeabschrauber der Güteklasse eins a! Mehr Metal geht nicht!
Da die Jungs mit ihrem Zweitling "Hauntings And Possessions" bei Hellion Records gelandet sind, muss man kein Prophet seit, um zu ahnen, dass RAVENSTHORN ein guter Kandidat für das nächste HOA-Festival sind. Ich bin dafür!
Anspieltipps: Lust For A Vampire, Gates Of Hell, House Of The Damned, Realm Of The Dead
- Redakteur:
- Holger Andrae