RAVENSTORM - Infernum
Mehr über Ravenstorm
- Genre:
- Melodic Black / Death Metal
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 04.10.2019
- Beatitudinem
- The Forest King
- Desperandum
- God Of Nothing
- Mortem
- Sehnsucht
- Infernum Pt. I
- Infernum Pt. II
- Via Crucis
Interessante Schwarzmetall-Newcomer aus dem italienischen Bozen.
Neues Futter für Fans von melodischem Black Metal kommt dieser Tage aus dem nördlichen Italien, wo RAVENSTORM die Debüt-EP "Infernum" eingespielt hat und diese nun in Eigenregie auf die Metalgemeinde loslässt. Gegründet wurde der Fünfer dabei bereits im Jahr 2014, doch bevor die Jungs aus Bozen ihre eigene Interpretation der skandinavischen Schwarzmetallschule auf CD bannen konnten, mussten erst einmal knappe sechs Jahre ins Land ziehen.
Und so ein bisschen darf man hinterfragen, was die Herren in all dieser Zeit getrieben haben, denn auch wenn die Tracklist des Erstlings mit neun Nummern auf den ersten Blick stattlich aussieht, entpuppen sich doch die Hälfte der Songs als kurze instrumentale Zwischenspiele. Zwar tragen diese durchaus zur grundsätzlich gelungenen Atmosphäre des Silberlings bei, doch wenn man auch noch den kurzen Rausschmeißer 'Via Crucis' herausnimmt, bleiben eigentlich nur vier vollwertige Kompositionen übrig. Diese haben es dafür großteils wirklich in sich und so kann schon der eigentliche Opener 'The Forest King' mit einem Sturm aus melodischen Riffs und Death-Metal-Grooves überzeugen, der schließlich von einigen überraschend eingängigen Hooks gekrönt wird. 'God Of Nothing' schlägt im Anschluss eine ganz andere Richtung ein und verbindet gekonnt einen vermehrt von Akustikgitarren dominierten Schlussteil mit mächtigen BEHEMOTH-Riffs, die an die "Evangelion"-Zeit der polnischen Extreme-Metal-Titanen erinnern. 'Sehnsucht' hingegen bewegt sich klar im Fahrwasser skandinavischer Black-Metal-Größen und trumpft in einigen Passagen sogar mit leichter BATHORY-Epik auf, die den Italienern überraschend gut zu Gesicht steht.
Eigentlich hat der Fünfer damit alles beisammen, um mit seinem Erstling überzeugen zu können und doch springt bei mir der Funke nicht gänzlich über. Zum einen liegt das an den bereits erwähnten Zwischenspielen, die das Gesambild der Platte zu sehr zerreißen, zum anderen kann mich der etwas muffige Sound der Scheibe, der oftmals die Growls zu sehr in den Hintergrund stellt, nicht restlos überzeugen. Antesten können Fans von einer Mischung aus melodischem Schwarzmetall und Death Metal die EP aber trotzdem, denn mit etwas mehr Erfahrung und weniger Füllmaterial hat die Truppe aus Bozen sicher noch eine eisig finster Black-Metal-Zukunft vor sich.
- Redakteur:
- Tobias Dahs