RAVING SEASON - Amnio
Mehr über Raving Season
- Genre:
- Gothic Metal / Doom Metal
- ∅-Note:
- 4.50
- Label:
- My Kingdom Music
- Release:
- 05.08.2013
- Turandot
- Dusk Dance
- My Last Murderer
- Silent Lake
- Restless Rain (Il Rumore Della Pioggia)
- My Darkest Season (Pt. 2)
- Testament
- Suspended In A Spiral
- Amnio
Zu viel gewollt, zu wenig erreicht. - Ein Beispiel für die Selbstüberschätzung von Musikern
Die Italiener RAVING SEASON haben sich dem anspruchsvollen Ziel verschrieben, symphonischen Gothic mit Doom und progressiven Elementen zu vermischen. Wie es das Schicksal und die musikalischen Limitierungen so wollen, scheitern sie an dieser Aufgabe größtenteils.
Das Problem liegt dabei vor allem im metallischen Bereich des Bandsounds, während der symphonische Teil, insbesondere der äußerst gelungene Sopran, eigentlich viel Potential zeigen. Gerade in ruhigen Passagen kann es Sängerin Judith mit den ganz großen des Geschäfts aufnehmen. Ihre Stimme ist weich und auch in höchsten Höhen treffsicher, ohne in eine kalte Perfektion abzugleiten. Ganz anders sieht es leider mit ihrer Gesangspartnerin Federica aus, deren harscher Grunzgesang sehr schwachbrüstig und wenig akzentuiert daherkommt.
Die Riffs, die den doomigen Teil der Songs ausmachen, sind zudem sehr einfallslos geraten und wirken oft lieblos aneinandergereiht. Zudem verstrickt sich die Band oft in den komplex angelegten Songstrukturen, sodass am Ende eben keine fertigen, in sich schlüssigen Songs herauskommen, sondern lediglich aufeinander folgende Parts, die nie recht zusammenpassen wollen. Da zudem nur wenige Gesangslinien wirklich in Erinnerung bleiben, schafft es "Amnio", ganze anderthalb gute Songs in die Waagschale zu werfen, den Opener 'Turandot' und das ausladende 'Restless Rain', bei dem die klaren Gesangslinien extrem herausstechen. Der Rest ist leider oft zu lang, selten schlüssig komponiert und mit uninspirierten Riffs versehen.
Die RAVING SEASONS haben sicher Potential, sollten wohl aber ihren Sound einmal entrümpeln und sich beim Songwriting auf ihre Stärken konzentrieren. Dann ließe sich mit Sicherheit mehr aus dem Bandsound machen, als es "Amnio" schafft.
Leider kommt das Album über einige gute Ansätze im symphonischen Gothic nicht heraus und die zwei guten Songs rechtfertigen den Kauf zumindest für mich nicht.
- Note:
- 4.50
- Redakteur:
- Raphael Päbst