RAW - Battalion Of Demons
Mehr über Raw
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- MDD
- Release:
- 15.01.2016
- Battalion Of Demons
- Death Bacteria
- Career Decisions
- Shell Shock
- Last Breath
- Full Speed Ahead
- Dark Clouds
- Stop Asking
- Start A Cult
- Life Sucks
- Link Riders
Halbe Stunde Fresse dick!
Es gibt Bands, die sind der Ansicht, dass nur Innovationen zählen. Es gibt Bands, die schneiden sich die Haare ab und pissen ihren Fans musikalisch ans Bein. Man muss sich schließlich verändern...blablabla. Und dann gibt es Bands, die haben Spaß an dem, was sie tun, scheißen aber auf Innovationen oder ähnlichen Schnickschnack. Da gibt's ne halbe Stunde "Fresse dick", und gut ist. Man muss sich ja heutzutage schon fast wie ein Ketzer fühlen, wenn man seine Begeisterung für ganz stinknormalen (im positiven Sinne) Thrash zum Ausdruck bringt.
Nun, zugegebenermaßen ist das, was die Deutschen hier auf ihrem dritten Album bieten, gar nicht mal so stinknormal. Das Tempo, mit dem man zu Werke geht, ist über die komplette Laufzeit unglaublich flink, aber das machen andere Bands auch. Was hier heraussticht, sind die immer wieder auftauchenden Blastbeats, die RAW mehr in die DEFLESHED- als in die EXODUS-Ecke stecken. Dieses Stilmittel und der Gesang, der sich oftmals in deathlastigen Gefilden bewegt, sind aber auch die einzige Gemeinsamkeit, die man mit besagtem schwedischem Hochgeschwindigkeitsthrash besitzt. Das Songmaterial atmet viel mehr den Spirit von Alben wie "Kill 'Em All" zuzüglich einer großen Portion Punk.
Den größten Pluspunkt hätten wir allerdings fast vergessen. Trotz aller Geschwindigkeit, trotz allem Gehacke und Gekeife legen die Burschen ganz großen Wert auf Melodien, die sich schnell im Ohr festsetzen, und eine grandiose Gitarrenarbeit. Vor allem die Lead- und Soloparts stechen immer wieder hervor, lockern die Songs auf, ohne sie aber zu zerfasern. All das in Songs zu verpacken, die eher selten die Drei-Minuten-Marke überschreiten, ist wahrlich große Kunst und wird von mir auch dementsprechend gewürdigt.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Michael Meyer