RAW DECIMATING BRUTALITY - Obra Ó Diabo!!!
Mehr über Raw Decimating Brutality
- Genre:
- Grindcore
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Vomit Your Shirt
- A Massa Gretou-me Máo
- Andaime Infernal
- As Portas Vieram Trocadas
- Chapar Massa À Talocha
- Eurto Na Obra
- A Palete Passou-me Á'Rasar
- Limpei O Cu A Um Saco De Cimento
- Napalm Na Obra
- O Muro Está Mal Pintado
- Obra Itinerante
- Calhau No Quintal
- Estrume À Bruta
Rauer portugiesischer Edel-Grind.
Nein, Grindcore wird man wohl am seltensten auf der Speisekarte eines portugiesischen Metal-Gourmettempels finden. Eher düstere Klänge, hin und wieder auch mal was Traditionelles: aber Hack und Mett? Nein, das sind dann eher die Exoten auf der Liste. Daher ist es umso angenehmer, dass ausgerechnet die extremere Abweichung von der Norm am Ende so gut mundet und auch mit rauem Abgang für den besten Gaumenschmaus seit längerer zeit sorgt. RAW DECIMATING BRUTALITY steht für all das ein, was der wenig einfallsreiche Bandname verspricht. Doch es ist eben nicht nur Gehacke, was die Band auf ihrem aktuellen Silberling präsentiert. Vielmehr spiegelt "Obra Ó Diabo!!" genau das wieder, was man als Grind für Feinschmecker bezeichnen könnte.
Wichtig ist hierbei, dass in den zehn neuen Stücken kein Schema oder irgendeine Form von Berechnung zu erkennen ist. Die Portugiesen knüppeln bedacht, drücken nicht bloß konsequent aufs Vollgas und haben in allen Stücken einen sehr beherzten, angenehmen Groove verankert. Das Album entwickelt sehr schnell eine mitreißende Dynamik, bringt einige anständige Breaks und gestaltet sich auch trotz seiner Kürze niemals zu schnelllebig. Gerade zu Beginn setzt RAW DECIMATING BRUTALITY einige deutliche Akzente, wenn man mit galoppierenden Uptempo-Varianten zur Tat schreitet und dennoch ein paar rockige Takte zum Kontrastprogramm macht. 'Andaime Infernal' und 'Chapar Massa À Talocha' sind hier schon exquisit und würzig, schon mehr als bloß Appetizer. Und im flotten 'A Palete Passou-me Á#Rasar' und im nachfolgenden 'Limpei O Cu A Um Saco De Cimento' spielt man sschließlich einige Trumpfkarten aus, für die manche amerikanische Kapelle in ihrer schieren Eintönigkeit sicher über Leichen gehen würde.
Es ist vor allem die Lockerheit, die Unbeschwertheit, mit der "Obra Ó Diabo!!" rasch zu überzeugen und begeistern weiß. Da wird nicht verkrampft nach neuen Brutalitätsstufen geforscht, sondern einfach einem natürlichen trieb, extreme Musik zu spielen, nachgegangen. Diese Autnetizität ist am Ende vielleicht der entscheidende Faktor, das gewisse Etwas und das stärkste Argument, das RAW DECIMATING BRUTALITY vorzubringen hat. Und mit dieser Scheibe dürften sich die Portugiesen sowieso problemlos für größere Aufgaben empfehlen und ruckartig in der internationalen Spitze festbeißen - und dies auch live, wie die letzten beiden Stücke in Form von Bonusmaterial beweisen!
Anspieltipps: Andaime Infernal, A Palete Passou-me Á'Rasar, O Muro Está Mal Pintado
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes