RAW ENSEMBLE - Jesus Is Back... And He Is Fucking Angry
Mehr über Raw Ensemble
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Eigenpressung / Eigenvertrieb
- Release:
- 02.01.2012
- Let The Mayhem Begin
- Jesus Is Back...
- Murder Of Souls
- Ghostrider
- Question Of Life
- Kingdom Of The Damned
- The Devil In Me
Heimischer Thrash-Metal-Untergrund fernab der aktuellen Retro-Hypes.
Wenn aus der Heimatstadt schon mal eine brandneue Thrash-Metal-Band mit einer schmucken Eigenpressung an die Öffentlichkeit strebt, dann spitzt der Lokalpatriot natürlich seine Ohren. Daher bin ich mehr als nur gespannt, als mir die in Eigenregie veröffentlichte Debüt-EP der Ulmer Thrasher von RAW ENSEMBLE auf den Schreibtisch flattert. Mit von der Partie sind vier kompetent holzende Krawallbrüder und eine Krawallschwester, von denen selbst der Untergrundkenner allenfalls Sänger Chris (ex-HEADLESS BEAST) und Gitarrist Dennis (ex-FEARER) vom Namen und früheren Wirkungsstätten her kennt. Namedropping kann man das kaum nennen, und das ist auch gut so, denn das hat diese rohe Thrash-Einheit gar nicht nötig.
Die vorliegende Debüt-EP mit dem perfekt zur Musik passenden Titel enthält insgesamt sechs Stücke, die hinter einem Artwork Aufstellung nehmen, das der eine oder andere bestimmt von MAYHEM her kennt. Zudem folgt die halbstündige Kannonade einem Backwards-Masking-Horrorintro und wurde im heimischen Attic Studio sehr derb und wuchtig, aber dennoch differenziert und krachend in Szene gesetzt. Den Anfang macht mit dem Titelsong der dem Vernehmen nach älteste Song der Reichsstädter, und der lässt gleich den Hammer zünftig kreisen. Chris' fieses, bellendes Shouting, das aber auch einige feine Screams aufweist, passt herrlich zum etwas hektischen, ordentlich gen frühe EXODUS und etliche andere Bay-Area-Truppen schielenden Riffing, das beim Hit 'Ghostrider' seinen Höhepunkt findet. Hier weiß auch der Mittelpart mit seinem melodischen Gitarrenlead ausgezeichnet zu gefallen.
Einige Shredding-Orgien driften wie beim Finale zu 'Question Of Life' fast in Death-Regionen ab, wobei das Element Thrash Metal zu jeder Zeit dominiert, was sowohl der Gesang zwischen Keifen und schrägen, abgedrehten Screams als auch das Klangbild unmissverständlich klar machen. Mir gefallen persönlich die Songs mit den eingängigeren Strukturen wie der Banger 'Kingdom Of The Damned' (inklusive RUNNING WILD-Gedächtnislead im Mittelpart) noch einen Tick besser als die wilderen, ungezügelteren Songs am Anfang, doch auch die sind aller Ehren wert. Ein weiteres Highlight liefert gegen Ende der achtminütige Hammer 'The Devil In Me', der mutmaßliche Einflüsse von DARK ANGEL, SLAYER und VIO-LENCE ganz ordentlich mit einem Schuss dreschender Teutonik verbindet.
Wer also statt der obligatorischen Retro-Thrash-Hypes der letzten Jahre gerne mal eine einheimische Demoband mit gutem Songmaterial, einer blitzsauberen Eigenpressung und ordentlichem Potential unterstützen möchte, der verkoste bei MySpace die gebotenen Hörproben und investiere bei Gefallen einige Euro in den Thrash-Digipack aus dem Schwabenland.
Hinweis: Wir verlosen drei der hier besprochenen Debüt-MCDs (Teilnahmeschluss ist der 20.02.2012): Zum Gewinnspiel!
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle