RAW POWER - Resucitate
Mehr über Raw Power
- Genre:
- Hardcore
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Aural Music/Dreamcell11 WormHoleDeath
- Release:
- 25.02.2011
- State Depression
- Resuscitate
- Diggin' Through My Brain
- Stop Me If You Dare
- Crawling
- Words
- Don't Rush
- Talked To You Yesterday
- Screw Them
- The Rich Man Sucks And The Poor Man Fucks
- Desperation
- Fear Of The Dead
- Vote For Me
- Left On Your Own
- I Wanna Be Your Dog
- Watch Your Steps
- The Fun's Over
- Do What I Say
- Freedom At Last
- Not What I Want
- Worries
- What Were You Thinking
- Eyes On Me
- Promises
- Born Under A Bad Sign
- Raw Power
- Mine To Kill
Nach sieben studioarmen Jahren wieder auferstanden!
Der Status der italienischen Hardcore-Legende RAW POWER ist ziemlich undurchsichtig. mal überschlägt sich die Band mit neuen Releases, dann wieder setzt das Quartett für mehrere Jahre aus bzw. zeigt sich lediglich bei einigen auserwählten Festivals, um wenigstemns mal ein Lebenszeichen abzugeben. In der jüngeren Vergangenheit wurde es dann aber absolut ruhig um die Südeuropäer. Erst sieben Jahre nach dem letzten Studio-Release melden sich Mauro Codeluppi und seine Mannen wieder zurück und präsentieren mit "Resuscitate" ein erstaunlich prall gefülltes Album, welches vielleicht für manchen geduldigen Moment entschädigt, aber irgendwie doch nicht verzeiht, dass die Band so lange von der Bildfläche verschwunden ist.
Ein stetes Problem, welches sich besonders bei der Menge von 27(!) neuen Songs einzuschleichen bemüht, ist der Mangel an Abwechslung bei den meist rund anderthalbminütigen Songs. RAW POWER rocken zwar wieder in typischer Manier, rotzen mit punkiger Attitüde voraus, schaffen es aber kaum, "Resucitate" über die Komplettdistanz aufregend zu gestalten. Und so gut und fein mancher Song auch sein mag, so schnell verbraucht sich die Platte dann auch am Ende wieder.
Dabei gibt es genügend erwähnenswertes Material, das den neuen Silberling zu einer an sich lohnenswerten Geschichte werden lässt. Nummern wie das flotte 'Diggin' Through My Brain', das rockige 'The Rich Man Sucks And The Poor Man Fucks' oder das merklich an die SUICIDAL TENDENCIES angepasste 'Crawling' sammeln im ersten Abschnitt fleißig Punkte und zeigen, dass die Italiener auch nach 30 Jahren nichts von ihrer rohen Kraft eingebüßt haben. Und so könnte man die Liste der wirklich guten Stücke fast beliebig fortsetzen, da sich auf "Resucitate" keine Verschleißerscheinungen bemerkbar machen und die Band kompromisslos voranrotzt. Doch das liebe Thema Abwechslung entpuppt sich im weiteren Verlauf immer weiter als Hindernis, da die Kompositionen am Ende eher austauschbar erscheinen und das Energielevel irgendwann in seiner Wirkung verpufft. Selbst wenn Nummern wie 'Born Under A Bad Sign' und der Bonus-Track 'Mine To Kill' zum Finale noch einmal richtig gewaltig powern, hat man spätestens hier das Gefühl, RAW POWER würden sich weitestgehend wiederholen und hätten den vielen guten Momenten nichts Kreatives mehr hinzuzufügen.
Schließlich besteht die Diskrepanz von "Resucitate" darin, dass man der Band in Sachen Songwriting kaum etwas vorwerfen kann, die Spannung aber nicht über die Albumlänge von immerhin 48 Minuten gehalten wird. Eingefleischten Hardcore-Recken mit Hang zu Old-School-Sounds wird dies vielleicht weniger bitter aufstoßen. Doch diejenigen, die etwas mehr haben wollen als individuell gute Songs, werden irgendwann feststellen, dass es besser gewesen wäre, die Würze aus der Kürze zu ziehen. Dennoch: RAW POWER SIND zurück und beweisen nach wie vor ihre Qualitäten - und das ist immerhin ein Statement, welches selbst bei kritischer Betrachtung Respekt abverlangt!
Anspieltipps: The Rich Man Sucks And The Poor Man Fucks, Stop Me If You Dare, Don't Rush, Born Under A Bad Sign
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes