RAZOR - Shotgun Justice (Re-Release)
Mehr über Razor
- Genre:
- Speed Metal
- Label:
- Relapse
- Release:
- 05.05.2015
- Miami
- United By Hatred
- Violence Condoned
- Electric Torture
- Meaning Of Pain
- Stabbed In The Back
- Shotgun Justice
- Parricide
- American Luck
- Brass Knuckles
- Burning Bridges
- Concussion
- Cranial Stomp
- The Pugilist
- Meaning Of Pain (Shotgun Justice Tour, 1990)
- Violence Condoned (Live In Toronto, August, 1989)
- Cranial Stomp (Learning And Refining)
- Miami (Original Mix)
- Electric Torture (Alternate Version)
- Brass Knuckles (Alternate Version)
Der zweite Streich folgt sogleich!
Mit einem routinierten Blick auf das Artwork von "Shotgun Justice" fällt auf, dass RAZOR augenscheinlich in puncto Gewalt und Kompromisslosigkeit keinerlei Abstriche gemacht hat. Doch wie sah es musikalisch zwei Jahre nach dem wiedererstarkten "Violent Restitution" aus? Konnte RAZOR, die Speed-Metal-Legende aus Kanada, 1990 immernoch an die alte Wut anknüpfen? Waren Bob Reid, Dave Carlo und Co. nach fünf Studiowüterichen noch in der Lage, messerscharfe Riffs und ein hohes Aggressionslevel in die Fangemeinde zu schmeißen? Die Antworten liegen klar auf der Hand: Gut, ja und ohja!
Zusammen mit eben "Violent Restitution" und dem 1991er Album "Open Hostility" kommt "Shotgun Justice" als remasterte Wiederveröffentlichung mit stolzen sechs Bonusstücken auf den Markt. Doch was nützen die tollsten Zusätze, wenn das eigentliche Album totaler Käse ist? Nun, im Fall von "Shotgun Justice" stimmt das natürlich nicht. Im Gegenteil, dieser wütende Klumpen Metall, der nun mit verbessertem Sound gesegnet wurde, regt lautstark die Nackenmuskulatur an, auch wenn sich der Großteil der Songs doch sehr ähnelt. 'Miami' und das eindringliche 'United By Hatred' lassen keine Kompromisse zu, 'Electric Torture', sowie das zum Teil zähflüssige 'Meaning Of Pain' und 'Parricide' sind typisch für den RAZOR-Sound Ende der 1980er Jahre und das Titelstück ist zusammen mit 'American Luck' Thrash Metal pur. Leichte Parallelen zu SODOMs "Agent Orange" sind auch 25 Jahre später nicht von der Hand zu weisen.
Ja, "Shotgun Justice" ist auch anno 2015 nicht das facetten- und abwechslungsreicheste Album der Kanadier, bei dem sie zu oft nach altbekanntem Schema vorgehen. Doch wie vor allem die vorangegangenen Werke ist Scheibchen Nummer sechs ein hochaggressives Riffarsenal, bei dem Carlo und seine Mannschaft ihr Ding kompromisslos durchziehen. Das merkt man auch am Bonus-Sextett beginnend mit den tollen 'Meaning Of Pain'- und 'Violence Condone'-Liveaufzeichnungen. Entscheidend für Sammler und RAZOR-Fanatiker sind aber mit Sicherheit die Originalaufnahmen von 'Learning And Refining Cranial Stomp ' und 'Miami', die sich entsprechend roh wunderbar ins bisherige RAZOR-Unterfangen fügen. Speziell 'Miami' ist äußerst gelungen. Aber auch die alternativen Versionen, hier von 'Electric Torture', sowie 'Brass Knuckles', lärmen im direkten Vergleich alles andere als unglücklich umher und setzen der üppigen Bonusabteilung die Krone auf. Relapse Records tut uns allen also einen immensen Gefallen, indem unter anderem "Shotgun Justice" mit aufpoliertem Sound und einigen Sahnehäubchen nochmal ans Tageslicht kommen lässt. Thrasher aller Welt aufgepasst, nach "Violent Restitution" und eben den vorliegenden 20 Songs ist die wilde Re-Release-Abenteuerfahrt jedoch noch nicht am Ende!
- Redakteur:
- Marcel Rapp