RAZORBACK - Deadringer
Mehr über Razorback
- Genre:
- Melodic Rock / Metal
- Label:
- AOR Heaven / Soulfood
- Release:
- 20.04.2007
- The Faint Distant Bell Ring (Intro)
- Deadringer
- The Last Man Standing
- Take Me To The Other Side
- Hero
- Line Of Fire
- Burden
- Miracle Baby
- Rock'n'Roll Life In Hellsink
- Let Me Give My Lovin'
- Razor Blues
Ein wenig Metal, ein wenig Blues, ein wenig Pathos, und schon hat man ein ordentliches Album zusammen, wenn die richtigen Leute versammelt sind. Das ist der Fall bei "Deadringer", dem dritten Streich von RAZORBACK. Das ist die Band des deutschen Saitengespanns Rolf Munkes (g) und Chris Heun (b, g) sowie des schwedischen Sängers Stefan Berggren, der durch COMPANY OF SNAKES bekannt wurde, mit denen Mitglieder der ersten Generation von WHITESNAKE (Moody, Marsden, Murray) sich selbst coverten. Hinter der Schießbude sitzt seit kurzem Mike Terrana, der offenbar Jörg Michaels Rekord als meistbeschäftigter Fellegerber brechen will.
Mit dem Titellied und 'The Last Man Standing' geht die Scheibe gleich stramm nach vorne. Die Saiten und Trommeln machen richtig Krach, es gibt kleine Leads der Gitarren, allerdings sind die Melodien im Chorus etwas banal. Mit dem Bass-Intro von 'Take Me To The Other Side' beginnt dann eine Reihe stimmungsvoller Mid-Tempo-Stücke, die einen deutlichen Einfluss von DIO verraten. Hier zeigen RAZORBACK auf dieser ohnehin guten Scheibe ihre besondere Stärke. Nach dem muskulösen Metal von 'Burden', bei dem vor allem Gitarrero Munkes sein Können zeigt, folgt mit 'Miracle Baby' das längste Stück auf "Deadringer". Hier nimmt sich die Band Zeit, die Nummer sich entwickeln zu lassen: Ruhige, leicht melancholische Passagen wechseln sich mit richtig Heftigem ab, Stefan Berggren zeigt die Wandlungsfähigkeit seiner Stimme von David Coverdale bis Lou Gramm, und als Krönung gibt's das beste Gitarrensolo der Scheibe. Gegen Ende verweist der Sänger auf seine Vergangenheit bei der WHITESNAKE-Nostalgie-Truppe COMPANY OF SNAKES (ist nicht böse gemeint, die Klasse der Band kann ich als Konzertbesucher bezeugen): Mit 'Let Me Give My Lovin' (To You Babe)' schließt man musikalisch, stimmlich und textlich (!) unverkennbar an den Herrn der Weißen Schlange an. Und mit dem hart rockenden 'Razor Blues' liefern RAZORBACK einen standesgemäßen Abschluss.
Mit "Deadringer" hat eine kompetente Kapelle ein solides Stück Rock vom Stapel gelassen, das bei einigen kleinen Schwächen von vorne bis hinten zu gefallen weiß.
Anspieltipps: Take Me To The Other Side, Burden, Miracle Baby, Let Me Give My Lovin'
- Redakteur:
- Stefan Kayser