RAZORLIGHT - Planet Nowhere
Mehr über Razorlight
- Genre:
- Indie Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- V2 Records International
- Release:
- 25.10.2024
- Zombie Love
- U Can Tell Me
- Taylor Swift = US Propaganda
- Dirty Luck
- Scared Of Nothing
- F.O.B.F.
- Empire Service
- April Ends
- Cyclops
- Cool People
Lässigkeit, Coolness und Taylor Swift - willkommen auf dem unbekannten Planeten RAZORLIGHT.
Die Musiker von RAZORLIGHT waren irgendwie schon immer "Special Interest". Das nicht etwa, weil die Briten jenseits der bekannten Indie-Pfade sehr eigentümliches Material veröffentlicht haben, sondern weil sie mit ihrem Mix aus beschwingten Grooves und recht provokanten Statements so manchen Gegensatz kreiert haben, der durchaus auch polarisender Natur gewesen ist.
Mit "Planet Nowhere" schiebt die Band nun ihr fünftes Studioalbum nach, allerdings auch das erste Werk in stolzen sechs Jahren, und orientiert sich dabei vorwiegend am bekannten Laid-Back-Sound der vorangegangenen Platten. Lässig und frech zugleich grooven sich die Herrschaften ganz flockig durch die zehn neuen Songs, kreuzen gerne auch mal die Grenzen zur Popmusik und haben mit dem Mainstream vielleicht noch mehr an der Mütze als in der Vergangenheit, zumindest wenn es um den rein musikalischen Teil von "Planet Nowhere" geht. Ein paar spannende Statements sorgen derweil für ein wenig Erheiterung, zum Beispiel in Tracks wie 'Taylor Swift = US Propaganda' und 'Empire Service', die auch ein paar ganz offensichtliche politische Inhalte mitbringen. Dennoch geht es diesmal wohl eher um humorvolle Verknüpfungen und leichte Provokationen als um das große Politikum, und das ist auch gut so.
Die scharfe Zunge ist auf der neuen Scheibe also nicht allerorts präsent, dafür jedoch die mitunter coolsten Indie-Gitarren der laufenden Saison. Zwischen Lo-Fi-Atmosphäre, gechillten Westerngitarren, beschwingten Rhythmen und der immer noch sehr eigenwilligen Vokal-Performance, fehlen lediglich ein paar packende Hooklines, um "Planet Nowhere" auf das Top-Level zu bringen. Dies war in der Vergangenheit bereits Thema und reißt auch diesmal nicht ab, auch wenn Ohrwürmer eigentlich nicht auf dem Programm von RAZORLIGHT stehen. Aber wenn sich die Gelegenheit dann doch mal bietet, fehlt hier ein bisschen die nötige Konsequenz, das ist schließlich auch ein kleines Manko. Dennoch: "Planet Unknown" bietet lässig-cooles Entertainment und damit genau das, was man von diesen Briten erwartet hatte. Nach sechs Jahren darf man daher auch freudig 'Welcome Back' sagen!
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes