REAPERS - Metalness
Mehr über Reapers
- Genre:
- Heavy Metal
- Label:
- Dead Sun Records
- Release:
- 11.02.2004
- Intro
- Metalness
- Hate Never Stops
- Pain War
- Copernical Thinkage (Instrumental)
- Knights Of The Night
- Crying Soul
- Reapers From Hell
- Angels Of Metal
Die Italiener REAPERS haben sich dem klassischen Heavy Metal verschrieben und zelebrieren auf ihrem eigenproduzierten Longplayer "Metalness" eine recht eintönige Mischung aus truemetallischen Versatzstücken und Power Metal amerikanischer Prägung. Der Sound ist dünn, geht aber bis auf die Hi-Hats in Ordnung, die fürchterlich elektronisch klingen und das Klangbild mit ihrem nervigen Sound negativst beeinträchtigen. Die Musik der REAPERS ist spartanisch und begrenzt sich auf das wirklich Nötigste. Die Vocals von Frontbarde Luca Calegaro gehören auch nicht gerade zu den besten, rangieren leider sogar Untiefen darunter und hiefen ebenfalls nicht die REAPERS-Mucke aus der Belanglosigkeit.
Nach einem kurzen Intro startet "Metalness" mit dem Titelsong in gediegenem Uptempo und JUDAS PRIEST-orientiertem Arrangement. Leider haben die REAPERS nicht im Ansatz deren songwriterische Kompetenz, und so leiert der Song langatmig und ohne Überraschungsmomente vor sich hin. Ebenso stumpf poltert 'Hate Never Stops' durch die Granitlandschaft. Die Riffs sind so alt, dass sie schon gleißend helle Äquator-Bärte bekommen haben. Und knacklustig geht es im selben Trott mit 'Pain War' weiter, das mal nach alten WASP, mal nach uralten WARLOCK oder RUNNING WILD klingt, aber null interessant komponiert, arrangiert oder intoniert ist. Wenigstens mündet die Nummer nach einigen Minuten in einem gefühlvoll aufgebauten und dynamischen Solopart, der aufzeigt, dass die Band offensichtlich kann, wenn sie will. Sie will nur offensichtlich nicht.
Das Instrumental 'Copernical Thinkage' kann sich nicht so recht entscheiden. Purer Heavy Metal oder Hard Rock der Marke BOSTON? Keine Ahnung, auf jeden Fall mehr oder weniger konzeptlos und unspektakulär.
Auch in der zweiten Hälfte des Longplayers wird die Ausbeute an guten Songs nicht besser. 'Knights Of The Night' hat zwar einen schönen akustischen Anfang, reibt sich aber im Anschluss mit 08/15-Riffs quälend an den Nervensträngen der Hörerschaft.
Die Powerballade 'Crying Soul' ist der einzige Song des Albums, dem ich hörenswerte Ansätze und eine gute Umsetzung attestiere, wenn auch der Gesang wie gehabt nur Kreisliganiveau erreicht. Die Nummer ist durchgehend melodiös und eingängig und offenbart einen schönen Refrain, der tatsächlich Hook-Qualitäten mitbringt.
Das anschließende 'Reapers From Hell' macht den guten Eindruck postwendend dem Erdboden gleich. Null Inspiration und Innovation, sturr und stumpf gemetalt. Manch einem mag das reichen, ich finde es etwas dürftig. Wenigstens kann man den REAPERS handwerkliches Können nicht absprechen. Auch wenn sie nicht filigran zu Werke gehen, treffen sie immer den Punkt.
Zum Abschluss wollen die Italiener mit der Uptemponummer 'Angels Of Metal' noch mal richtig vom Leder ziehen. Das gelingt ebenso gut wie bei den voran gegangenen Tracks auch.
Na ja, hartgesottenen Metallern könnte "Metalness" vielleicht gefallen, wenn man sich beim Hörgenuss ein oder zwei Kisten Bier hinter die Binde gießt. Ich allerdings empfehle, seine sauer verdiente Kohle in sinnvollere Dinge zu investieren. Gute Heavy-Metal-Bands gibt es nämlich wie Sand am Meer.
Anspieltipps: Crying Soul
- Redakteur:
- Alex Straka