REAPER'S SCYTHE - Shielded, Abandoned. Rearranged.
Mehr über Reaper's Scythe
- Genre:
- Hardrock / Heavy Metal
- ∅-Note:
- 4.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 15.03.2024
- Companions
- Desire Of Two
- Warm Up
- Autophobia
- Infinite Escape
- Soiled Perfection
- All In
- Scarcely Over
- Eleanor
- Too Much
- Broken Child
- Grim Reaper
Dritter Anlauf, dritte Enttäuschung.
Irgendwie will man den Jungs von REAPER'S SCYTHE ja nichts Böses, aber manchmal ist es einfach auch notwendig, Klartext zu reden. Die Herrschaften aus Dresden veröffentlichen dieser Tage mit "Shielded. Abandoned. Rearranged." ihren dritten Silberling in etwas mehr als zehn Jahren, haben die lange Strecke aber nicht nutzen können, um sich sowohl als Songwriter als auch handwerklich wirklich zu verbessern. Der meistens etwas flotte Mix aus klassischem Heavy Metal und dezent alternativ angehauchtem Heavy Rock setzt keine Reizpunkte, ist in der reinen Darbietung mäßig bis durchschnittlich und stolpert zuletzt auch über die sehr dünne Produktion, die den zwölf neuen Stücken auch nicht die nötige Portion Schmackes mitgeben kann.
Die Hauptkritik richtet sich allerdings an die Songs als solche, die einfach unausgegoren klingen, meist in verschiedenen Tempi vor sich hin plätschern, hier und dort vielleicht mal ein paar nette Riffs und Licks offenbaren, an sich aber irgendwie zu keinem Zeitpunkt zünden können. Es liegt nicht mal daran, dass die Musiker nicht mit Herz und Leidenschaft bei der Sache wären, aber so hart das nun auch klingen mag, kann man ohne entsprechendes Talent nicht viel ausrichten, so sehr man sich auch anstrengt.
Hinzu kommen die üblichen Makel, die einen solchen Release dann noch zusätzlich belasten. Der Gesang ist zwar angenehm rau, über die Gesamtdistanz aber auch sehr monoton. Gerade in höheren Tonlagen werden die Defizite hier deutlich offengelegt, weil die Töne einfach nicht bedient werden können. Und auch die Rhythmusfraktion ist in ihrer Arbeit sehr limitiert. Zwar kann man im schnelleren Tempo mitgehen, aber die Fills sind zumeist unspektakulär, um nicht zu sagen langweilig. Da können auch die annehmbaren Gitarrenspuren nicht viel ausrichten, schon gar nicht, wenn das Songmaterial maximal bescheiden ist.
Ich finde es eigentlich schlimm, eine Band entmutigen zu müssen, da mir durchaus bewusst ist, wie viel Zeit und Energie man in ein solches Projekt individuell investiert. Bei REAPER'S SCYTHE muss man aber klar konstatieren, dass es grundsätzlich kein Vorankommen gibt und dieses auch nicht wirlich zu erwarten ist. Auch die dritte Scheibe im Bunde ist ein Schuss in den Ofen, und das ist der angekündigte Klartext!
- Note:
- 4.00
- Redakteur:
- Björn Backes