REBEL PRIEST - Lesson In Love (EP)
Mehr über Rebel Priest
- Genre:
- Hardrock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Batcave Records / Thundermoose Entertainment
- Release:
- 24.06.2022
- Lesson In Love
- Dive Bomber
- Coat Check Girl
- Bonfire
Hier wird gerockt!
Wer in der harten Musik irgendwo "Priest" in einem Namen liest, dürfte zuerst an JUDAS PRIEST denken. Das Trio REBEL PRIEST aus Vancouver aber spielt keinen Metal, sondern energischen Hardrock. Das Dreigestirn aus Musikern, die teilweise schon in anderen Bands zusammengespielt haben, hat als neuesten Streich die 4-Track-EP "Lesson In Love" im Gepäck. Und um mögliche Fragen von Kindern der Achtziger gleich vorwegzunehmen: Nein, 'Lessons In Love', der Pophit von LEVEL 42, wird hier nicht in Heavy-Rock-Manier gecovert.
Mustergültigen Hardrock demonstriert das Titelstück: Ein packendes Gitarrenriff, das einem so schnell nicht mehr aus dem Kopf geht und im weiteren Verlauf präsent bleibt, leitet die Nummer ein. Hohes Tempo, ein griffiger Chorus, eine rauhe Rockstimme, Gangvocals und ein nettes Solo formen ein großartiges Rockstück, das, wäre es in einer günstigeren Zeit entstanden, zumindest das Potential zu einem echten Hit hätte. 'Dive Bomber' wird durch ein stählernes Lick eröffnet, das sofort gefällt, aber nicht ahnen lässt, mit welcher Sturzkampfbomber-Geschwindigkeit diese Attacke MOTÖRHEAD-würdig über uns niedergeht. Und wenn man glaubt, das Stück sei zu Ende, eröffnen Bass und Schlagzeug (auch das MOTÖRHEAD-würdig) den zweiten Angriff. Wie eine trinkfeste, englische Punkband agiert REBEL PRIEST dagegen bei 'Coat Check Girl', und auch auf diesem Terrain überzeugt die Gruppe. Allerdings die Leadgitarre ist besser als bei einer Punktruppe. Auch ansprechend, aber dennoch etwas irritierend wirkt am Ende das nicht einmal zweiminütige 'Bonfire', eine Skizze aus Riffs, Rhythmus, Licks und knurrendem Gesang. Vielleicht ist die Nummer als Aufhänger für Jams in Konzerten gedacht.
"Lesson In Love" bietet ein rundum erfreuliches Hörerlebnis. Sicher sind die Jungs von REBEL PRIEST nicht die besten Komponisten oder Arrangeure in der Rockwelt. Aber offenbar sie haben einfach ein Talent für packende Rocksongs. Anders als bei vielen anderen neuen Bands hört man hier weder uninspirierte Riff-Etüden, noch arrangiert die Gruppe im Übereifer gute Songideen mit überzogenen oder unpassenden Elementen zu Tode. Falls die Band die Klasse dieser EP auch über die Spieldauer eines Albums durchhalten kann, sollte man sich den Namen REBEL PRIEST dringend merken.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Stefan Kayser