REBELLION - And The Battle Begins
Mehr über Rebellion
- Genre:
- US Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Cult Metal Classics
- Release:
- 31.10.2014
- And The Battle Begins
- Do Or Die
- Alone In The Night
- Crying Out
- Fallen Angel
- Only Time Can Tell
- Die By The Sword
- He Walks Alone
- Road To Freedom
- Lonely Child
- Demons And Darkness
US Metal Juwel!
Ein kleiner eingeschworener Kreis wird sicherlich euphorische Freudentänze aufführen, wenn sie diesen Tonträger ihrer Sammlung hinzu fügen können, denn dieser kleine Kreis wird die Songs bereits von einer nur als Demokassette erhältlichen Veröffentlichung her kennen. Dieses Magnetband erschien im Jahr 1991 und gilt heute als "Kult". Ein Begriff, der unterschiedliche Reaktionen auslöst, da er gerne inflationär verwendet wird. Oftmals werden Songs und Alben mit diesem Begriff geschmückt, weil sie eben selten oder schwer erhältlich sind. Die musikalische Qualität spielt da leider manchmal nur eine untergeordnete Rolle. Da ich noch keinen Ton von REBELLION aus Massachusetts gehört hatte, war ich tatsächlich etwas skeptisch, was mich da jetzt erwarten würde. Ich bin zwar ein Freund von gut gemachtem US Metal aus dieser Zeit, aber manchmal spielt ja auch der Zeitgeist eine nicht unmaßgebliche Rolle bei der Gutfindung der Musik.
Schon das knapp acht Minuten lange, eröffnende Titelstück lässt mich aber mit Maulsperre zurück. Was ist denn das für eine Stimme? Ed Snow singt so glasklar und kraftvoll, dass ich sofort gefesselt bin. Wenn er dann auch noch in die Sirenenlage empor klimmt, bin ich völlig aus dem Häuschen. Da stört mich auch das etwas veraltete Klangbild nicht mehr. Obendrein wird diese Stimme von leicht epischer Musik unterlegt, die wunderbar zum Faust ballen animiert. Ein Song, der auf alten WARLORD-Alben eine gute Figur machen würde. Insgesamt ist das Material auf "And The Battle Begins …" aber weniger bombastisch als die Songs von WARLORD. Natürlich haben wir mit 'Alone In the Night' und 'Only Time Can Tell' weitere Nummern am Start, die etwas ausufernd daher kommen, aber ich höre hier an manchen Stellen eher HEIR APPARENT heraus. Sicherlich auch kein unangenehmer Vergleich. So höre ich beim getragenen 'He Walks Alone' andauernd irgendwelche "One Small Voice"-Zitate.
Wer beim martialischen Titel 'Die By The Sword' an Musik der Totschläger denkt, ist komplett schief gewickelt, denn auch bei solcher Wortwahl wird fröhlich-melodisch voran galoppiert. In diesem Fall allerdings schön zackig und höhenlastig, ohne dabei jemals in Speed-Metal zu driften. Die wuchtigen Gangshouts animieren dann auch gleich zum Mitgröhlen. Herrlich.
Kurz vor Schluss gibt es mit dem gefühlvollen 'Lonely Child' noch eine sehr sanfte Ballade, bei der mir die Keyboardteppiche dann doch etwas zu flauschig klingen. Der wahnsinnig tolle Gesang rettet aber auch hier den Song. Unfassbar, was der Mann für eine Stimme hatte. Noch unfassbarer, dass man damit nicht bekannter werden konnte. Da ist ja wohl einiges schief gelaufen.
Damit man nicht zu sanft aus dem Album entlassen wird, ist das abschließende 'Demons And Darkness' dann noch mal ein kraftvoller Metalsong, der mit druckvollerem Sound sicherlich so richtig abgehen würde.
Insgesamt also ein Album für Undergroundler, Freaks und Gourmets dieses Genres. Toll aufgemacht, wie gewohnt bei diesem Label. Top.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Holger Andrae