REBELLIOUS SPIRIT - New Horizons
Mehr über Rebellious Spirit
- Genre:
- Alternative Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Fastball
- Release:
- 09.06.2017
- Intro
- Devil In Me
- Wish For
- Fuck
- Am I Right
- Enemy
- After All
- The Core
- Give It A Try
- Up!
- Eternal Desire
- Alright
- Far Away
Auf der Suche nach dem eigenen Sound.
Es ist schon eine sehr beachtliche Entwicklung, die der Vierer REBELLIOUS SPIRIT in den vergangenen Jahren hingelegt hat. Angefangen haben die Jungs von der Schwäbischen Alb dabei im Fahrwasser von KISSIN' DYNAMITE und präsentierten auf ihrem Debüt "Gamble Shot" melodischen Hard Rock in bester Achtziger-Manier. Spätestens mit dem folgenden "Obession" aus dem Jahr 2014 hielten dann jedoch modernere Einflüsse Einzug in den Sound des Quartetts, wodurch sich die Jungs von der Hair-Metal-Welle distanzieren konnten. Gleichzeitig erhielt der Silberling auch einige Beachtung in der Szene und brachte den Schwaben sogar Supportslots bei so namhaften Acts wie BONFIRE oder W.A.S.P ein. An diese Erfolge soll nun mit dem mittlerweile dritten Langspieler "New Horizons" angeknüpft werden.
Passend zum Titel beschreitet der Vierer dabei auf den insgesamt dreizehn Tracks einmal mehr musikalisches Neuland und verabschiedet sich damit endgültig vom munteren Rock des Debütalbums. Stattdessen setzt man nun verstärkt auf schwere Gitarren-Riffs und moderne Samples, während Fronter Jannik Fischer sein Talent für Screams und Growls entdeckt zu haben scheint. Dass für "New Horizons" dementsprechend großteils morderne Metalbands wie AVENGED SEVENFOLD, DISTURBED oder IN FLAMES Pate gestanden haben, daraus machen die Jungs auch im Pressetext keinen Hehl und präsentieren dem Hörer direkt im Opener 'Devil In Me' alle Facetten des neuen und erwachseneren Bandsounds. Knallharte Gitarren treffen hier auf gekonnt vorgetragene Screams, während der Refrain mit einer gelungenen Hookline aufwartet.
So gut wie beim ersten Track funktioniert der neue Klang-Cocktail allerdings leider nicht immer, denn bereits die zweite Singleauskoppelung 'Wish For' entpuppt sich als sperriger Track ohne echte Highlights. Ein Schicksal, das leider auch weitere Tracks wie das balladeske 'Give It A Try' oder das bemüht harte 'The Core' teilen. Glücklicherweise haben die Jungs allerdings ihr feines Händchen für Melodien seit "Obsession" nicht gänzlich verloren und präsentieren mit dem Up-Temo-Rocker 'Up!' oder dem von einem famosen Refrain gekrönten 'Enemy' auch einige echte Höhepunkte. Glanzlicht der Scheibe ist jedoch das provokativ beitelte 'Fuck', bei dem Jannik in den abgehackt gesungenen Strophen seinen inneren David Draiman rauslässt, nur um im Refrain wieder mit glasklarer Stimme und einem eingängigen Hook zu punkten.
Alles in allem präsentiert "New Horizons" somit eine Band, die sich auch im sechsten Jahr ihres Bestehens noch immer auf der Suche nach ihrer eigenen Stimme befindet. Zwar hatten die Schwaben auf "Obession" schon einen Sound mit hohem Wiedererkennungswert gefunden, dieser war aber ganz offensichtlich noch nicht genau das, was dem Quartett vorschwebte. Das Experiment mit moderneren Metalsounds geht aktuell allerdings noch nicht gänzlich auf, denn während gut die Hälfte der Tracks auf dem neuen Silberling rundum gelungen sind, merkt man den übrigen Songs die andauernde Identitätssuche doch noch deutlich an. Trotzdem ist die Truppe weiterhin auf dem richtigen Weg, auch wenn das neue musikalische Gewand noch den letzten Feinschliff benötigt.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs