RECITATION - Carrion
Mehr über Recitation
- Genre:
- Dark Doom Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Indisciplinarian Music
- Release:
- 09.10.2015
- Carrion
Keuchend kriechend durch Kopenhagens Katakomben.
Keuchend durch Kopenhagens Katakomben. Denn das dänische Trio lässt es mal seeeeehr laaangsaaam angehen. Als weiterer Ausbund des DIY-Labels Indisciplinarian Records, dem der Gitarrist Jacob Krogholt vorsteht. Auf diesem Debüt befindet sich ein einziger siebenundzwanzigminütiger Trip, der konsequent garstig grausam grollt, tastenden Tiefstgesang mit Dark Doom verbindet und keinesfalls zur Aufhellung des Herzens beiträgt. Beitragen will.
Denn Carrion – das bedeutet Aas. Es klingt, als ob es sich diese Dokumentardoomer zur Aufgabe erkoren hätten, eine schleichende Verwesung musikalisch zu begleiten. Nachdem das Teil eine Weile misstrauisch beäugt liegen blieb, kam es letztens in einer Überlandfahrt in schönstem Sonnenschein zum Einsatz und gab zu der sterilen, glatten organisierten Landschaft ein sehr passendes Kontrastbild ab. Und jetzt erst, wenn die Tage bitterkalt werden, das Licht sich immer mehr zurückzieht und die Natur sich da draußen einmottet und alles im Sommer Sinnvolles in Sinnloses verwandelt, was abgeworfen werden muss, dann tritt der Doom an, sich der luftigen Gedanken zu entledigen.
Aber RECITATION setzt Akzente, dümpelt nicht durch eine langweilige und sich selbst genügende Dumpfmusik. So verlässt die Band an drei Stellen ihren langsam verwesenden Rhythmus und tritt das Schnellpedal. Und nachdem sogar ganz zarte klare zittrige Gesänge so ab Minute Siebzehn vernommen werden können - wer genau hinhört - und das obligatorische Feedback-Gekräusel die Zwanzigminutengrenze erklimmt, geht es in den letzten sieben Minuten noch einmal langsaam, ganz langsaaaam zum totalen Verfall hinüber. Huch, das zieht einen aber runter. Der Dank der Nihilisten sei Euch sicher!
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben