RECKLESS LOVE - InVader
Mehr über Reckless Love
- Genre:
- Hard Rock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- AOR Heaven (Soulfood)
- Release:
- 11.03.2016
- We Are the Weekend
- Hands
- Monster
- Child of the Sun
- Bullettime
- Scandinavian Girls
- Pretty Boy Swagger
- Rock It
- Destiny
- Let's Get Cracking
- Keep It Up All Night
Weniger Glam, mehr Pop
Was Glam Metal der Neuzeit angeht, so sind die ersten beiden Alben der Finnen von RECKLESS LOVE unangetastete Perlen. Mehr DEF LEPPARD als auf dem 2011er "Animal Attraction" gab es seit 1987 eigentlich nicht mehr. Das dritte Album "Spirit" konnte auch noch mit einigen Highlights aufwarten, zeigte die Band aber irgendwie etwas reifer, ohne wirklich reif zu sein. "InVader" ist nun jedoch der Wendepunkt. Das Album ist poppig. Erst einmal nichts Schlechtes, weil das zu dieser Musik einfach dazugehört. Und mit den ersten beiden Tracks 'We Are The Weekend' und 'Hands' geht es auch gut los. Gute Riffs, catchy Vocals und einfach Gute-Laune-Rock'n'Roll in bester 80er Manier. Danach wird die LP leider etwas durchwachsen. Radio-Pop/Rock wie 'Child of the Sun' ist dann einfach etwas zu viel. Auch das elektroniklastige 'Scandinavian Girls' ist keine Sternstunde der Jungs um Sänger Olli Hermann.
Dem entgegen stehen zum Glück noch weitere Rock-Granaten wie 'Bullettime', die DEF LEPPARD-verdächtige Nummer 'Rock It' ('Let's Get Rocked' lässt grüßen) und das stampfende 'Let's Get Cracked'. Bei dem Euro-Dance-gefütterten ‘Keep It Up All Night' krachen dafür Welten aufeinander: Das wohl metallistischste Riff der Bandgeschichte kämpft gegen einen nahezu trashigen Refrain voller trashiger Keyboard-Sounds an. Pervers, aber irgendwo total gut.
Ich muss gestehen, dass mich "InVader" etwas kalt lässt. Ich bin großer Fan der ersten beiden Platten, auch von "Spirit", aber Album Nummer vier ist mir irgendwie zu diffus. Mal Pop, mal Rock, viel Elektronik, mal Sprechgesang, mal totaler 90er Dance-Trash. Klar, die Refrains sind eingängig und klebrig wie eh und je, allerdings reicht mir das dieses Mal nicht aus. Beim nächsten Mal bitte wieder etwas weniger Experimente - das hat den Vorbildern ja auch selten gut getan.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Sebastian Berning