RECKLESS LOVE - Spirit
Mehr über Reckless Love
- Genre:
- Glam Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Spinefarm Records (Soulfood)
- Release:
- 27.09.2013
- Night On Fire
- Bad Lovin'
- I Love Heavy Metal
- Favourite Flavor
- Edge Of Our Dreams
- Sex, Drugs & Reckless Love
- Dying To Live
- Metal Ass
- Runaway Love
- So Happy I Could Die
- Not Rain
Erwachsener und dennoch gut!
Skandinavien ist bekannt für erstklassige Sleaze-Bands wie CRASHDIET, HARDCORE SUPERSTAR oder VAINS OF JENNA, doch auch poppigen Glam Metal kann die Region bieten. Die Finnen von RECKLESS LOVE gehören mit zum Besten, was der weltweite Glam-Nachwuchs zu bieten hat. Pop und dennoch coole Riffs irgendwo zwischen POISON und WARRANT gab es auf dem selbstbetitelten Debüt zu hören. Das 2011er "Animal Attraction" orientierte sich dafür etwas mehr an DEF LEPPARD und deren 1987er Meisterwerk "Hysteria". Also Pop-Songs im ordentlichen Gitarren-Gewand. "Spirit" wird die Band erneut von einer anderen Seite zeigen.
Die erste Single, 'Night On Fire', wusste mich zwar mit seinem Jungle-Vibe und super eingängigen Refrain zu überzeugen, doch kam in mir auch die Befürchtung auf, dass RECKLESS LOVE sich nun vollkommen dem Pop zuwendet. "Spirit" überrascht allerdings damit, dass die Band wieder etwas Gitarren-orientierter zu Werke geht. Man nehme nur einmal 'I Love Heavy Metal', 'Favourite Flavor' oder 'Metal Ass' die durch ihren rockigen Charakter überzeugen. 'Runaway Love' und 'Sex, Drugs & Reckless Love' bieten dafür wieder poppigen Party-Rock wie man ihn vom erstklassigen "Animal Attraction" kennt.
"Spirit" lebt von der Balance zwischen coolen Glam-Metal-Nummern und der poppigen Seite der Truppe um Sänger Oli Hermann. Dieser zeigt sich auf dem dritten Album seiner Band so vielseitig wie noch nie. Verschiedene Tonlagen meistert die finnische Version des jungen Bret Michaels spielend. Der Refrain von 'Runaway Love' gehört mit zum Besten, was der Finne je eingesungen hat. Auch gefühlvollere Nummern wie die Power-Ballade 'Edge Of Our Dreams' beweist, dass Hermann nicht nur durch seine hohe Kopfstimme überzeugen kann.
So wirklich weiß ich "Spirit" allerdings (noch) nicht in der RECKLESS LOVE-Diskographie unterzuordnen. Keine Frage, bis auf das abschließende 'Not Rain' kann jeder der elf Tracks überzeugen. Aber an die Klasse von "Animal Attraction" kommt man nicht ganz heran und irgendwie fehlen auch ein oder zwei Übersongs wie 'Born To Rock' oder 'One More Time' vom Debüt. Da können nicht mal Topsongs wie 'So Happy I Could Die', 'Night On Fire' oder 'Runaway Love' mithalten.
Auf dem absteigenden Ast befindet sich RECKLESS LOVE dennoch auf keinen Fall. Wieder einmal hat die Band sich weiterentwickelt und einen Haufen erstklassige Nummern geschrieben. Kein Fan sollte enttäuscht sein, nachdem er "Spirit" gehört hat. Viel eher sollte man einige neue Fans dazu gewinnen können, da sich die Truppe etwas reifer zeigt ohne ihre Glam-Wurzeln zu vergessen.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Sebastian Berning