RECKLESS LOVE - Turborider
Auch im Soundcheck: Soundcheck 03/2022
Mehr über Reckless Love
- Genre:
- Hard Rock/ Synth Wave
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- AFM Records
- Release:
- 25.03.2022
- Turborider
- Eyes Of A Maniac
- Outrun
- Kids Of The Arcade
- Bark At The Moon
- Prelude (Flight Of The Cobra)
- Like A Cobra
- For The Love Of Good Times
- '89 Sparkle
- Future Lover Boy
- Prodigal Sons
Synth-Wave-angehauchter Pop-Rock mit einem unwiderstehlichen Achtzigerjahre-Touch im Boy-Group-Style.
In solch schweren, dunklen, unsicheren und traurigen Zeiten wie diesen, tut ein Album wie "Turborider" mit seiner positiven und unbekümmerten Grundstimmung besonders gut. Die Finnen RECKLESS LOVE servieren uns auf ihrem fünften Studioalbum das bis dato farbigste und poppigste Album ihrer bisherigen Karriere. Wer bereits Bekanntschaft mit dem Sound der vier Sunnyboys machen durfte, wird sich nun vielleicht verdutzt fragen: "Was, noch eingängiger? Ist so etwas möglich?" Und die Antwort ist klar und eindeutig: Ja, ist es. Das hippe, in knalligen 80er-Neonfarben gehaltene Cover gibt die musikalische Richtung der kommenden, äußerst kurzweilig gehaltenen 35 Minuten trefflich vor. Geboten wird eingängiger Synth-Wave-angehauchter Pop-Rock mit einem unwiderstehlichen Achtzigerjahre-Touch im Boy-Group-Style. Verfechter des wahren Stahls oder die Proggies unter unseren Lesern dürfen mein Review an dieser Stelle getrost abbrechen und sich Sinnvollerem widmen. Wer allerdings ein Faible für leichte 80er Kost der Marke ALPHAVILLE, ULTRAVOX oder auch TALK TALK hat, darf gerne dabeibleiben.
Das Schlagzeug klingt elektrisch, steril und künstlich, Ex-CRASHDIET-Sänger Olli Herman singt meist, wie nicht anders von ihm gewohnt, "brav" und nur die wirklich fett rockenden Gitarren sorgen für ein Mindestmaß an knackiger Härte. Das Verrückte an der Sache ist, dass diese Mischung, für meine Ohren, prächtig gut funktioniert und mich zumindest kurz von den omnipräsenten Alltagsorgen ablenkt und deshalb als farbenprächtiger Zufluchtsort dient.
Mit dem Titelsong und dem dicht darauffolgenden 'Eyes Of A Maniac' startet das Album sogleich mit zwei richtig großen Hits, die sich mit 'Outrun' und 'Kids Of The Arcade' in guter Gesellschaft befinden. Die zweite Hälfte des Albums lässt dann leider etwas an Hit-Qualität nach und enthält zudem eine überflüssige Coverversion von OZZY OSBOURNEs 'Bark At The Moon', bei dem Olli im Direktvergleich mit dem Mad Man keine allzu glückliche Figur abgibt. So richtig poppig mit ein klein wenig Fremdschämfaktor wird es dann bei 'For The Love Of Good Times', '89 Sparkle' und 'Prodigal Sons', die selbst mir als gestandenen Hair-Metal-Fan leichtes Unbehagen bescheren.
Unterm Strich bleibt ein unterhaltsames Album, welchem etwas mehr Grundhärte und etwas weniger Eingängigkeit nicht geschadet hätte. Mir gefällt es trotzdem ganz gut und wird mich in nächster Zeit sicherlich noch des Öfteren zu unterhalten wissen. Außerdem bin ich auf das Abschneiden der Finnen in unserem März-Soundcheck schon mehr als gespannt, prognostiziere ihnen allerdings keine allzu großen Hoffnungen für einen Platz an der Sonne.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Mahoni Ledl