RED BLADE - Powerwalker
Mehr über Red Blade
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 05.09.2011
- Reconcile
- End of Immortal
- Violent Child
- Cronos
Reduziert, transmutiert und roh genießbar.
Knorrig, knackig, fast kauzig und garagenhaft episch. RED BLADE packen diese Attribute in ihre Herangehensweise an reduzierten-transmutierten Heavy Metal, der bei allem metallischen Neu-Altmodetum auch zierlich bei seinem energetischen Genrebruder Punk Rock nascht. Diese Anleihen sind nur subtil zu hören, wenn nicht gar nur in dem berüchtigten "Feel" und weit weniger bis gar nicht in direkten kompositorischen Eindrücken. Am ehesten kommt noch Sänger Jacob Royers Brüllmaschine in die Punkerkellerbar, allerdings opfert sie bei allem Ausdruck und roher Energie nicht die ungeschliffene Grazie und potentialschwangere Spontanität einer talentierten Underground-Metalband, die sich schnell mal auf einen kurzen Gig in einem lokalen verlassenen Schlachthof zusammenfindet, um ein paar Dutzend Gelegenheitszuschauern mit ihrem hauseigenen Gospel ordentlich die Nacken zu verrenken.
RED BLADE aus Connecticut sind relativ frisch, erst seit 2010 aktiv und haben neben der hier besprochenen EP nur ein weiteres Demo in ihrem Katalog zu verbuchen. Nichtsdestotrotz spielt man schon mit einigem Selbstbewusstsein. In bester Manier neologischer Traditions-Metal-Bands wirft man bunt NWOBHM-Leads, knappe Heavy/Speed-Metal-Riffs und eine pikante Portion Schweiß und trockene Produktion auf den Tonträger. Die vier Tracks der EP machen durchgehend Laune mit einem hohen Anteil an eingängiger Melodie, aber auch kernigem Headbangmaterial mitsamt erwähnter Energiezufuhr und den die Songs verankernden Hooks. Das ist hier nicht virtuos oder übermäßig von Doppelgitarrenwettrennen geprägt, trotzdem verstumpft keiner der Songs durch das nicht-ganz-traditionelle Arrangieren und Reinterpretieren ältergedienter Metal-Elemente.
Das „Powerwalker“-Rezept: Bandeigene Rohmasse gut trocken halten. Man nehme einen Esslöffel BLACKHOLICUS, gebe einen Teelöffel EARLY MAN hinzu und überzuckere das Ganze mit einer Mischung aus LEECHES OF LORE, SLOUGH FEG und DEMONTAGE, bevor die resultierende Masse auf halber TURBOWOLF-Flamme leicht angebraten wird. Wird am besten halb roh genossen.
Ein sympathisches Minialbum; Für die nächste, hoffentlich vollgelängte Scheibe bleibt nicht viel zu wünschen. Erhaltet euch diesen Sound, Jungs, und baut ihn aus wie ihr es für richtig erachtet. Das nötige musikalische Gespür dafür scheint ihr ja schon zu haben.
Anspieltipps: End of Immortal, Violent Child
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Daniel Wimmer