RED CIRCUIT - Trance State
Mehr über Red Circuit
- Genre:
- Progressive Metal
- Label:
- Limb Music Products/SPV
- Release:
- 24.02.2006
- Under The Sun
- Is It Gold?!
- The Veil
- Where You Are
- So Hard To Be Like God
- Search For Your Soul
- You Might Have Been Queen
- The Screen
- Go Straight
- Trance State
Na ja, im Fall von RED CIRCUIT von einer "Prog-Metal-Supergroup" zu sprechen – wie im Info geschehen –, halte ich dann doch für leicht übertrieben. Man verweist zwar auf Bands und Künstler wie NEAL MORSE, SYMPHONY X und VANDEN PLAS, aber das bezieht sich auf die Produzenten- bzw. Engineer-Jobs (!), die Keyboarder Markus Teske runtergerissen hat; ansonsten sind mit Sänger Chity Sompala (ex-AVALON) und Bassist Tommy Schmitt (ex-ZEUS) nicht die allergrößten Namen des Prog-Genres mit an Bord. Auf der Gästeliste von "Trance State" sieht's allerdings schon etwas anders aus. Dort haben sich mit den Gitarristen Patrick Rondat, Stephan Forte (ADAGIO) und Stephan Lill (VANDEN PLAS) dann doch noch ein paar bekannte Leute eintragen lassen. Zudem konnte man VANDEN PLAS-Sänger Andy Kuntz als Co-Produzent gewinnen, der "wichtige Ideen beisteuerte". Vielleicht liegt es genau daran, dass RED CIRCUIT phasenweise durchaus an die Klasse-Proggies gemahnen. Tracks wie 'So Hard To Be Like God' und 'Under The Sun' passen stilistisch jedenfalls sehr gut in die "Far Off Grace"-Phase der Deutschen.
Eine Band, die aber noch deutlichere Spuren im Songwriting hinterlassen hat, ist THRESHOLD. Nummern wie das treibende 'Is It Gold?!', das sich anschließende, wunderbar groovende 'The Veil' (toller Refrain!) und die feine Halbballade 'Where You Are' könnten vor allem aufgrund der Gesangsarrangements auch von den Engländern stammen. Und es gibt wahrlich schlimmere Vergleiche, die man heraufbeschwören kann.
Was mir neben dem sehr versierten Gesang besonders gut gefällt, sind die Keyboards. Markus Teske findet eine gute Balance zwischen den für Melodic-Prog-Metal-Bands typischen Soundteppichen und eher moderneren Klangspielereien, die den Fünfer traditionsbewusst, aber nicht angestaubt klingen lassen. Zusätzlich richtet Oliver Nördlinger bei seiner riffbetonten Gitarrenarbeit den Blick eher auf neuere FATES WARNING als Mittneunziger-Melodic-Prog (wenn man sich die Orgelsounds wegdenkt, erinnert 'Go Straight' sogar stark an das "Disconnected"-Album von Jim Matheos und Kollegen).
Ein paar Songs bleiben unterm Strich etwas unspektakulär ('You Might Have Been Queen' und der abschließende Titeltrack), aber das bügelt der Höhepunkt der Scheibe, das coole 'Search For Your Soul', fast im Alleingang wieder aus. Fans der erwähnten THRESHOLD und VANDEN PLAS sollten mal in "Trance State" reinlauschen.
Anspieltipps: The Veil, Search For Your Soul
- Redakteur:
- Oliver Schneider