RED DEAD - Paths Across The Graves
Mehr über Red Dead
- Genre:
- Oldschool Death Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Great Dane Records
- Release:
- 31.03.2025
- The Burden Continues
- Toward The Torture
- Démentia
- Corpse Riders
- Skull Catacombs
- Manhunt
- Evil Genes
- Land Of Wandering Souls
- From Beyond The Grave
- Fall Into The Dead's Realm
- Pathetic Side Of Humanity
Schöne Oldschool-Death-Nummer aus Frankreich.
Als das Erstwerk der Franzosen RED DEAD namens "Therapy Of The Evil" in unsere Redaktion flatterte, resümierte mein Kollege Björn Backes, dass der Vierer ein ordentliches traditionelles Death-Metal-Album abgeliefert hat. Acht Jahre später scheint sich im Camp der Band nicht viel geändert zu haben, denn schon der visuelle Eindruck des Drittwerks "Paths Across The Graves" erfüllt so ziemlich alle Klischees des Genres. Ein maskierter Schlächter, der sein Opfer in einer recht blutigen Szenerie auf einen Friedhof schleift, hakt jedenfalls schon einmal den Gore-Faktor ab, den ich im Todesstahl-Sektor nicht unbedingt schätze. Aber vielleicht sieht der musikalische Eindruck ja komplett anders aus.
Das bedrohliche Intro 'The Burden Continues', das primär von verhallten Akustikgitarren getragen wird, macht jedenfalls mit herrlicher Atmosphäre schon einmal Lust auf den kommenden Riff-Ansturm, der danach mit 'Toward The Torture' beginnt. Selbiger hat es dann auch in sich, denn mit einem angenehm oldschooligen Sound feuern die Franzosen hier auf allen Zylindern, wühlen munter im Death Metal der amerkanischen Szene und garnieren das Ganze mit einem coolen Groove und sogar ein paar angeschwärzten Versatzstücken, die mich gerade bei den herben Growls von Fronter Roolet sogar an BEHEMOTH denken lassen. Die coolen Soli von Antho und Roger runden die Sache schließlich mit einer Prise Melodie ab, sodass sogar für einen Liebhaber der eher melodischen Todesstahl-Schule aus Skandinavien der Erstkontakt mit RED DEAD zu einem freudigen Erlebnis wird.
Auch danach bleibe ich weitesgehend sehr angetan, denn trotz einer durchgehend kräftigen Riff-Dampwalze die über den Zuhörenden hinweg rollt, schleicht sich hier selten die Langeweile ein, die ich angesichts vieler anderer Oldschool-Death-Scheiben empfinde. Im Gegenteil, gerade die groovige Herangehensweise des Vierers ruft etwa in 'Démentia' sogar Bezüge zum SEPULTURA-Frühwerk auf den Plan, die mir gut gefallen. Ebenfalls überzeugen mich die Tempowechsel, die Roolet und seine Mitstreiter immer dann aus dem Ärmel ziehen, wenn einmal etwas zu lange auf dem gleichen Riff herumgeritten wird. So bleibt der Spannungsbogen über die ganze Spielzeit hinweg durchaus ansprechend und auch Anspieltipps, wie 'Fall Into The Dead's Realm' oder das von einem herrlich knurrenden Bass angeführte 'Manhunt', finden sich quer über die Trackliste verteilt. Ja, ein paar Durchhänger gibt es zwischendrin auch zu verkraften, in denen nur solide die Trademarks des Genres abgehakt werden, doch von richtigen Totalausfällen möchte ich auch hier nicht sprechen.
Und so ist "Paths Across The Graves" am Ende auch ein solides und bisweilen richtig starkes Album, das Freunden des Oldschool Death Metals definitiv gefallen dürfte. Mir persönlich fehlt dabei vielleicht noch das Händchen für den ganz großen musikalischen Höhepunkt, welches die Titanen des Genres auszeichnet, dennoch gibt es für eine ordentliche Death-Metal-Vollbedienung auch von einem Liebhaber der melodischen Töne wie mir klare acht Zähler und eine Antest-Empfehlung.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs