RED FANG - Deep Cuts
Mehr über Red Fang
- Genre:
- Stoner Rock / Rock
- Label:
- Relapse Records
- Release:
- 14.03.2025
- Antidote
- The Shadows
- Murder The Mountains
- Weird Poly
- Hollow Light
- Over The Edge
- Listen To The Sirens
- Stereo Nucleosis
- Black Hole
- Through
- Champ Chugger
- Ice Ice Baby
- It’s Always There
- Black Water
- Pawn Everything
- Wires
- In 5 With Keys
- Bad Places
- Forgot To Write
- Endless Sea
- Suicide
- OMG OMD
- LSP
- 50's Tremors
- AGB Fruit
- Feeder
Schöne Raritäten-Sammlung zum 20. Geburtstag.
Kaum zu glauben, dass RED FANG jetzt auch schon den zwanzigsten Geburtstag feiert. Mir jedenfalls kommt es so vor, als wäre erst gestern das selbstbetitelte Debüt mit seinem staubtrockenen und herrlich groovigen Sound durch mein Wohnzimmer gefegt. Doch das Ganze passierte bereits im Jahr 2009 und seither verfolge ich die Amerikaner mit gleichbleibender Bewunderung, wobei sich vor allem "Whales And Leeches" als mein persönlicher Diskografie-Höhepunkt festgebissen hat. Anlässlich des Jubliäums serviert uns RED FANG heuer nun aber kein Best-Of oder eine Neuauflage eines Klassikers, stattdessen gräbt der Vierer ganz tief in den eigenen Bandarchiven und erfreut die Fans mit der passend betitelten B-Seiten- und Raritäten-Sammlung "Deep Cuts", die mit satten 26 (!) Tracks daherkommt.
Die Herkunft der Tracks ist dabei gänzlich verschieden. Teilweise gibt es Singles und Songs zu hören, die abseits der regulären Alben auf Soundtracks und Samplern veröffentlicht wurden, außerdem werden Bonustracks diverser Deluxe-Editionen inkludiert und auch bisher gänzlich unveröffentlichtes selbst komponiertes Material und Coversongs haben es auf "Deep Cuts" geschafft. Dass sich mit diesen verschiedenen Quellen für die einzelnen Tracks schwerlich ein in sich schlüssiges "Album" zusammenstellen lässt, sollte klar sein, und so wird sich wohl jeder, wie bei solchen Raritäten-Scheiben üblich, die eigenen Höhepunkte herauspicken und in seine Playliste aufnehmen.
Wenig überraschend markieren für mich die Deluxe-Bonustracks meines Lieblings "Whales And Leeches" die klaren Höhepunkte, wobei ich mich angesichts von so tollen Songs wie 'It's Always There', 'Black Water' oder 'Murder The Mountains' frage, warum sie es damals nicht aufs reguläre Album geschafft haben. Gleiches gilt für 'Pawn Everything' und 'Black Hole', die jeweils speziellen Versionen von "Murder The Mountains" entnommen wurden, und 'Feeder' von der "Only Ghosts"-Spezialedition. Allesamt unheimlich packende Tracks, die sich wunderbar in den RED FANG-Kosmos einfügen. Den größten Hit markiert aber womöglich 'Antidote', wobei der Track ursprünglich für das mobile Spiel "Red Fang: Headbang!" (was für ein cooler Name!) geschrieben wurde und mit einem wirklich überzeugenden Hook aus den Boxen walzt.
So richtig spannend für Sammler wird es aber wohl erst, wenn wir ans Eingemachte und damit die gänzlich unveröffentlichten Nummern gehen. Allen voran ist hier 'Bad Places' interessant, der einer der frühesten Songs der Bandgeschichte ist und nur auf der ersten US-Tour gespielt wurde. Die vielversprechende DNA der Truppe ist aber auch hier schon deutlich hörbar. Dazu gibt es eher spacigere Nummern, die teilweise im Haus von Basser Aaron Beam und im Proberaum der Band während diverser Sessions in Zeiten der Corona-Pandemie aufgenommen wurden. Hier ist die Klangqualität nicht nur etwas schwächer, auch kompositorisch hört man den Nummern an, dass sie durchaus noch mehr Feinschliff hätten vertragen können. Spannende Ideen haben Stücke wie 'Hollow Light' oder 'In 5 With Keys' aber trotzdem zu bieten und sind somit zwar keine Hits, aber durchaus ein spannendes Hörerlebnis für eingefleischte Fans der Band.
Dieses Fazit lässt sich dann auch in Gänze auf "Deep Cuts" übetragen, denn wie gewohnt ist diese Art von Release wohl nichts, was man Neulingen im RED FANG-Kosmos ans Herz legen würde. Selbige greifen lieber zu einem der starken Studioalben, um sich einen schnellen Überblick über die Qualitäten des Vierers zu verschaffen. Treue Anhänger dagegen bekommen hier einen sehr umfassenden Einblick in die Bandarchive, der durchaus einige Perlen zu Tage fördert und ein paar Highlights für die Playliste bereithält.
- Redakteur:
- Tobias Dahs