RED PAINTINGS, THE - The Revolution Is Never Coming
Mehr über Red Paintings, The
- Genre:
- Art Rock
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Graphite Records Ltd (Edel)
- Release:
- 04.10.2013
- Vampires Are Chasing Me
- Dead Children
- Dead Adults
- Wasps
- The Fall Of Rome
- Walls
- Streets Fell Into My Window
- You're Not One Of Them
- It Is As It Was
- Hong Kong
- Deleted Romantic
- Rain
- The Revolution Is Never Coming
Musik ist Kunst. Kunst ist Musik.
THE RED PAINTINGS-Mastermind Trash McSweeney sagt über dieses Album: "Die meisten Menschen erschaffen ein Album um ein Leben herum. Ich erschaffe ein Leben um ein Album herum." Mehr noch: wo bei vielen Bands die Kunst mit der Musik beginnt und endet, geht es bei diesem Australier weit darüber hinaus. Trash McSweeney begreift Musik nur als den wichtigsten Baustein eines ganzheitlichen Kunstprojekts. Und so ist es kein Wunder, dass bei Konzerten auf der Bühne gemalt wird oder Künstler ausstellen und es zu jedem Song auch eine visuelle Umsetzung geben wird bzw. schon gibt.
Doch Trash McSweeney hat nicht nur große Ambitionen, sondern offensichtlich auch die Geduld und das Durchhaltevermögen, dies alles umzusetzen. Unterstützt mit einer Crowdfunding-Kampagne hat er fünf Jahre in "The Revolution Is Never Coming" gesteckt, im Studio mit einem 35-köpfigen Orchester, einem 20-köpfigen Chor und einem Dutzend weiterer Musiker gearbeitet, um alle Ideen verwirklichen zu können.
So ist es natürlich nicht überraschend, dass die Musik auf diesem 75-minütigen Werk nicht in einfache Worte zu fassen ist. Im Wortsinne kann man hier vielleicht am besten von Art Rock oder Progressive Rock sprechen, aber was auch immer ihr euch darunter vorstellt, hat wahrscheinlich recht wenig damit zu tun, was THE RED PAINTINGS hier abliefert.
Die prominenten Streicher erinnern durchaus an Jonny Indovinas HUMAN DRAMA, ohne aber deren düstere Melancholie zu transportieren. Das liegt vor allem an der restlichen Orchestration, wo die Bläser immer wieder glänzende Kontrastpunkte setzen. Dazu gibt es natürlich auch echte Rockmusik, die perfekt in das Ganze eingewoben wird. Das neunminütige 'The Fall Of Rome' ist für das Zusammespiel von Orchester und Rock eine optimale Blaupause.
Bei einem Song wie 'Wasps' hingegen, kann man sich eher eine noch bombastischere Version der frühen VAST vorstellen. Das liegt auch durchaus am facettenreichen Gesang von McSweeney, der die Geschichten mit mit viel Leidenschaft und Abwechslungsreichtum darbietet. Und wenn seine Stimme nicht passt, dann darf halt ein Erzähler ran, wie beim herrlich abgefahrnen 'Alice in Wonderland'-Tribut 'Streets Fell Into My Window'.
Nach einem Dutzend Spin bin ich immer noch dabei "The Revolution Is Never Coming" in seiner Vielschichtigkeit und seinem Irrwitz zu erfassen und ich kann mir gut vorstellen, dass das erst im Livekontext total klick macht. Aber bis dahin bin ich schon einmal gefesselt von diesem Kunstwerk.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Peter Kubaschk