REDEEM - Eleven
Mehr über Redeem
- Genre:
- New Rock
- Label:
- Point Music/One And One Records Ltd.
- Release:
- 13.10.2006
- Splendid
- Two Points Of View
- Alive
- Black Money
- Look Around
- Behind The Music
- Time
- Dreams You've Lost Along The Way
- I Tried
- Bullet
- Start Up
Das Debüt "Eleven" von REDEEM kann äußerlich schon mal mit einem hervorragenden Artwork überzeugen. Es erscheint dunkel, mysteriös und fragend zur selben Zeit, man möchte gerne mehr erfahren. Designtechnisch schon mal einen Pluspunkt kassiert, aber wie sieht's mit dem Herzstück des Silberlings aus? CREED, AUDIOSLAVE und die FOO FIGHTERS sind die musikalischen Vorbilder von den drei Schweizern Stefano "Saint" Paolucci (Gesang/Gitarre), Pascal Münger (Bass) und Reto Wild (Schlagzeug). Das sagt uns zumindest der mit meist überwältigenden Versprechungen überhäufte Promozettel. Nachdem ich der Platte einen Umlauf im Player gegeben hatte, war ich etwas enttäuscht. Ich hatte mir irgendwie mehr erhofft, mehr Melodien, mehr eingängigere Refrains. "Hey Daniel", dachte ich mir, "eine CD kann erst nach mehrmaligem Hören seine ganze Kraft entfalten." Gedacht, getan.
Und ich sollte recht behalten. Den Elferpack (daher stammt übrigens auch der "einfallsreiche" Albumtitel) umgibt beim Hören ein dunkler, mysteriöser, gefühlvoller, tiefgehender Schimmer, der Fragen aufwirft. Mal mit einem lächelnden, mal mit einem weinenden Auge. So geizt der Opener 'Splendid' und das darauf folgende 'Two Points Of View' nicht mit gesungenem Herzschmerz, den dazupassenden Gitarrenriffs und einem rhythmischen Drumming. 'Alive' hingegen ist eine schmalzige Rockballade, zu der auch schon ein Video fabriziert wurde, und die wahrscheinlich auch den Weg ins weichgespülte TV und Radio finden wird. 'Black Money' legt dann aber wieder richtig los, mag aber nicht so ganz im Ohr hängen bleiben, was ein krasser Gegensatz zu 'Look Around' ist. Hier ist der Gesang wunderbar kräftig und erinnert mich in erster Linie an den Sänger von POTHEAD aus Berlin, die hier aber wohl den wenigstens bekannt sein dürften. Das Gitarrensolo rockt kräftig, wunderbar tolle Melodielinie und ein Chorus, den man so schnell nicht mehr aus den Gehirnwindungen geklopft bekommt. 'Behind The Music' ist ein solider Rocktitel mit Pop-Attitüde, 'Time' ist so ähnlich nur wurde hier weniger aus dem Pop-Gewürztopf reingehauen, bei beiden löste man sich etwas (zu sehr?) von dem herrlich dunklen Sound und vermag schon bald eher fröhlich zu klingen. 'Dreams You've Lost Along The Way' ähnelt den vorherigen Tracks ebenfalls, ändert sich aber ähnlich wie 'Time' immer mehr in die richtige Richtung. Mit 'I Tried' hat man endgültig den guten Weg eingeschlagen, 'Bullet' ist mit dem sehr smoothen Drumspiel, den verträumten Gitarrenriffs und dem gefühlvollen Vocals eine richtig gute, chillige Nummer. Anmachen, zurücklehnen und entspannen ist hier die Devise! Die "Chill-out"-Phase vermag uns aber nicht lange vergönnt, denn mit 'Start Up' tritt man uns zum Ende hin noch mal kräftig in den Arsch. Den letzten Song des Silberlings kann man perfekt in die 'Look Around'-Ecke packen.
Joar, die Vorbilder passen zu REDEEM schon sehr gut. Die Energie der FOO FIGHTERS, das Metallische von CREED und die Melodien von AUDIOSLAVE. Vielleicht noch ein bisschen mit NICKELBACK oder PUDDLE OF MUDD gewürzt und schon haben wir eine erstklassige New-Rock-Band. Klar, "Eleven" hat Stärken und Schwächen, wie jede andere Platte auch, beispielsweise hätte man den düsteren Touch konsequenter durchziehen müssen, aber was die drei Jungs aus der kleinen Schweiz bei ihrem Debüt (2004 erschien die EP "Bullet") auf die Beine bekommen haben, ist schon ein großes Ding. REDEEM steht eine große Zukunft bevor. Vermute ich einfach mal so. Wäre schade, wenn nicht.
Anspieltipps: Splendid, Look Around, I Tried, Bullet, Start Up
- Redakteur:
- Daniel Schmidt