REDRUM INC. - Heavy Division
Mehr über Redrum Inc.
- Genre:
- Thrash/Doom/Groove Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Firefield Records (twilight)
- Release:
- 11.06.2010
- Intro
- Breaking The Deadlock
- Embrace Death
- Weakness
- Free Hope For Nothing
- Carry The Burden
- Worlds Collapse
- We Are The Ones
- Sinners Club
- Swallow The Hurt
- Dominate
- Unleash The Beast
- Al I Have I Gave
Auch brachiale Gewalt braucht manchmal Finesse.<br />
CROWBAR und DOWN mit Moshpit. So klingen REDRUM INC. in meinen Ohren. Und auch in ihrer Band-Bio flammen große Namen wie die ebengenannte Brechstange, die Southern-Sludger um Herr Anselmo, LIFE OF AGONY oder gar EXODUS als Einflüsse auf. Übernimmt sich die Band hier? Nicht in einem rein stilistischen Sinn, denn der Genremischmasch, den die Rheinländer auf ihrem ersten Langspieler zusammenbrauen borgt sich in der Tat Elemente von Thrash, Groove, Doom und Sludge.
Mit "Heavy Division" ist das Album klang- wie mentalitätstechnisch recht eindeutig betitelt, sollte dies aber noch nicht klar genug sein, so posaunt die Myspace-Biographie weiters "We don´t care - It has to have balls, dude!". So weit, so gut, das ist natürlich immer ein lobenswerter Ansatz.
REDRUM INC. lassen ihre Rezeptur aus HATEBREED-esquem Hardcore/Groove-in-your-face ('Embrace Death'), gelegentlichen Doom-Parts ('Free Hope For Nothing') und midtempo-thrashigem Sludge ('Worlds Collapse', 'Carry The Burden' -Halluzinier ich oder singt da Tom Angelripper im Mittelteil? Zumindest jemand, der erschreckend ähnlich klingt.-) auf insgesamt 13 Songs auf die Hörerschaft los. Das Ergebnis ist ein anfänglich sympathischer, zugänglicher Sound, der keine Risiken eingeht, aber auch oben erwähnte männliche Samenfabriken durchaus zum mitbaumeln bringen kann.
Nach einem unschuldigem, pathetischen Intro bricht 'Breaking The Deadlock' mit einem schlammigen DOWN-Riff los und pustet sich gewichtig bis zum Ende hin mit headbangtauglichen Rhythmen und Michael Dohmens passablem Shouting. Wie beschrieben zieht "Heavy Division" sein Ding durch, rifft, groovt und trommelt sich mit singulärem Ziel von einem Lied zum nächsten. In abgetrennten Einheiten funktionieren viele Stücke ziemlich gut als kurzweilige Befriedigung, auf Albumlänge allerdings verschwimmt der Großteil zusehends ineinander, da das Shouting zwar zweckdienlich, aber dennoch auf Dauer von passabel zu monoton wechselt und auch durch diese beinahe maschinenhafte, ewig gleiche Ausdrucksart nervig werden kann. Obwohl es einige Beispiele für gutes Riffing und selbstbewusstes Liedermachen gibt ('We Are The Ones', 'Unleash The Beast', 'Free Hope For Nothing', 'Dominate') bleiben ebenso viele Songs auch nach wiederholtem Konsum nicht in den Gehörgängen hängen. Die Herangehensweise klingt bei aller verständlicher Unkompliziertheit, die die Truppe verbreiten will, trotzdem zu maschinell und wenig mitreißend.
Was bleibt, ist ein solides Album, ein kurzweiliger Spaß, der in dieser Länge aber für aktivere Hörer genauso schnell in Langeweile umschlagen kann. "Heavy Division" ist eine Scheibe, die man zwar nicht zwingend braucht, aber einen Einkauf auch nicht notwendigerweise völlig bereuen würde. Eier spreche ich den Jungs nicht ab und wie sie ihre Vorbilder würdigen können, wissen sie bereits an mancher Stelle. Noch ein wenig kreative Eigeninitiative und REDRUM INC. könnten ihr Rezept richtig schmackhaft machen.
Anspieltipps: We Are The Ones, Dominate, Unleash The Beast
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Daniel Wimmer